Burscheid Flüchtlingshilfe begeistert von der Unterstützung der Bürger
Der gemeinnützige Verein hat in etwa zwei Monaten rund 14 000 Euro gesammelt. Zurzeit leben in Burscheid 199 Asylbewerber und Flüchtlinge.
Burscheid. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Spenden eingehen“, freut sich Manfred Jautelat, Kassierer der Flüchtlingshilfe Burscheid über den finanziellen Erfolg des gemeinnützigen Vereins. Seit der Anerkennung des Finanzamtes Leverkusen vor nicht mal zwei Monaten haben Jautelat und seine Mitstreiter zusammen mit der Kunstauktion des vergangenen Wochenendes mittlerweile 14 000 Euro gesammelt. Wohin nun mit dem Geld?
„Wir werden es sicherlich nicht sinnlos verschleudern“, sagt der Burscheider und weist darauf hin, dass die Bereitschaft, Geld zu geben, zwangsläufig zurückgehen werde. „Das wird im kommenden Jahr sicherlich nicht so weitergehen.“
Und das habe nichts damit zu tun, dass angesichts des Weihnachstfestes die Bereitschaft der Menschen immer ausgeprägter sei, zu spenden. „Bei vielen bürgern, die uns etwas spenden, spielt das eigene Erleben eine große Rolle.“ Viele hätten selber flüchten müssen oder stammten aus Familien, die entsprechende Schicksale erlebt hätten. Hinzu kämen die Bilder in den Medien. Die Menschen spürten, dass diese Menschen Hilfe bräuchten.
Trotz dieser offensichtlichen Einschätzung hätten sich aber auch bei der Flüchtlingshilfe niemand ausgemalt, dass die Intensität der Unterstützung so groß werden würde. „Ich hatte gehofft, dass wir 4000 oder 5000 Euro zusammenbekommen. Mit dem jetzigen Betrag hatten wir alle nicht gerechnet.“ Unter den Geldgebern seien übrigens Menschen, die 1000 Euro geben würden genauso wie jene, die 20 Euro berappen.
Aktuell stehe nun kein großes Projekt an, um den Betrag anzuzapfen. „Alle werden ermutigt, Anträge zu stellen.“
Diese würden dann vom Vorstand geprüft und dann könne grünes Licht gegeben werden. Jetzt seien also die mittlerweile 40 Ehrenamtler des Vereins gefragt. Beispielsweise mit Flüchtlingen einen Theaterveranstaltung zu besuchen. Oder Lehrmaterialien zu kaufen. Oder die Musikschule zu besuchen.
Zur aktuellen Situation in der Stadt: In städtischen Unterkünften sind zurzeit 199 Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge untergebracht. In der Erstaufnahmeeinrichtung an der Höhestraße 40 (die ehemalige Kita) wohnen momentan zwei Menschen, an der Höhestraße 50 (Hans-Hoersch-Halle) elf Menschen. Erst am Montag sind einige Flüchtlinge anderen Kommunen zugewiesen worden und haben Burscheid verlassen. Es wird zurzeit geklärt, ob die Flüchtlinge in den beiden Erstaufnahmeeinrichtungen in nur einem Haus untergebracht werden können.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Hilgen ist seit Ende November betriebsbereit gemeldet. Es wurden zweimal Flüchtlinge für die Unterbringung angekündigt, gekommen ist aber noch niemand.