Burscheid Frösche werden wieder aktiv

Nabu schützt die Tiere an Burscheider Straßen durch grüne Zäune.

Holger Koslowski und Anja Yuva setzen Freitagmorgen einen Krötenzaun an der K2 bei Dohm.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Manche Autos scheinen an den drei Männern vom Naturschutzbund (Nabu) vorbeizufliegen, als sie am Freitagmittag zwischen Lämgesmühle und Dohm einen Amphibienschutzzaun aufstellen. Einer von ihnen ist Holger Koslowski, er hat als „Amphibienbotschafter“ das größte Herz für die bedrohte Tierklasse.

Er sagt: „Wir haben allein hier in der vergangenen Saison rund 1000 erwachsene Erdkrötenweibchen gerettet.“ Sie gehören zu den „besonders geschützten Arten“. Die laichbereiten Tiere brauchen — mit dem Partner auf dem Rücken — bis zu 30 Minuten, um eine Landstraße zu überqueren. Dabei kommt etwa jedes zweite Paar durch Autos zu Tode. An der K 9 setzt der Nabu den Schutzstreifen zwischen die Ortschaften Grünscheid und Grünscheider Mühle. Auch am Sieferhof ist das grüne Band bald wieder zu sehen.

Ungezählt sind die vielen Jungtiere, die zum Ende der Saison, gerade mal so groß wie ein Maikäfer, auf der anderen Seite des Zaunes im Eimer landen. Sie schützt erstmals an der K2 ein Rückwandererzaun.

Holger Koslowski gibt ein paar Eckdaten für Autofahrer: „Unter Null Grad Celsius wandern die Tiere nicht. Sie sind ja wechselwarm. Bei sieben bis acht Grad und feuchter Witterung sind viele Kröten unterwegs. Ein Weibchen wandert bis zu 2,2 Kilometer. Bei Nasser Witterung finden wir viele Grasfrösche.“ Selten sind auch einige graue Molche, etwa so groß wie ein kleiner Finger, in Burscheid unterwegs. Unerklärlich, aber wiederholt beobachtet ist, dass die wasserliebenden Tiere offenbar den Kalender kennen, erzählt Koslowski: „Zur Zeit der Zeitumstellung finden wir oft die meisten Tiere.“ jawo