Gemeindezentrum Hilgen-Dünweg: Kunst aus, mit und auf Papier

Das Gemeindezentrum Hilgen-Dünweg ist fest in der Hand junger Künstler.

Hilgen. Das laute Kreischen einer Säge und das Dröhnen mindestens eines Föns erfüllen den Eingang des Evangelischen Gemeindezentrums Hilgen-Dünweg. Zu sehen ist dort allerdings niemand, aber wer sich in einen der Räume wagt, wird schnell fündig: Überall sind Kinder und Jugendliche, die eifrig malen, kleben, schneiden und formen. Kenner wissen da gleich: Im Gemeindezentrum finden wieder die Kinderkunsttage statt. Unter der Leitung von Theaterpädagogin und Diakonin Anke Theron-Schirmer ist diesmal die Kreativität der Kinder zum Thema Papier gefragt.

"Wir haben schon Papierlampen bemalt und beklebt, Schuhe aus Papier gebastelt", listet Theron-Schirmer auf. "Gestern haben wir Käfer und Insekten aus Pfeiffenreinigern und Papierrollen gemacht", fügt der elfjährige Benedikt hinzu. Nun ist er dabei, Papierblumen aus Krepppapier zu formen und zu basteln, während andere Plastikflaschen mit Papier beklebt haben und nun trocken föhnen. "Das werden die Vasen für die Papierblumen", klärt Lena auf, während sie mit dem Fön über die weiße Plastikflasche wedelt.

In der Kirche wird unterdessen geschnitten und geklebt. Auf dem Boden sind weiße Tapeten ausgebreitet. Jeder Streifen wird von einem Teilnehmer bearbeitet. Laura kniet vor ihrer Tapete, neben ihr liegt ein Stapel aus Katalogen, Zeitschriften und Servietten, auf denen jeweils Blumen abgebildet sind. Sie sollen bald den Tapetenstreifen zieren, doch es geht langsam voran, denn Laura, klebt die Bilder übereinander. Freundin Naomi, die Mode als Motto für ihre Tapete gewählt hat, lässt dagegen zwischen ihren Bildern Platz. Dadurch ist zwar noch weiße Tapete zu sehen, dafür ist sie aber deutlich schneller.

Bei der nächsten Gruppe sind noch viele weiße Leinwände zu sehen, doch das soll sich schnell ändern. "Wir haben Gesichter aus Modezeitschriften vergrößert, ausgeschnitten und auf die Leinwände geklebt", erklärt Anke Theron-Schirmer. An den Kopf malen die Teilnehmer nun phantasievolle Kleider und Roben. "Damit die auch richtig schön glitzern, habe ich Glitzerpapier von Oster- und Weihnachtsschokolade gesammelt, die dann noch aufgeklebt wird", erzählt die Theaterpädagogin. Als Vorbild für diese Kunst dient Gustav Klimt. "Auf seinen Werken sind die Köpfe auch immer wie fotografiert und die Kleider ganz abstrakt und farbenprächtig."

Tags zuvor war der Maler Giuseppe Arcimboldo Vorbild für Collagen aus Blumen- und Gemüsebildern und auch dem Maler Henri Rousseau wird erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Weiter im Programm: Pop-up-Karten, Oregami, Scherenschnitte, Papierflieger und nicht zuletzt die Vernissage, bei der alle Werke vorgestellt werden.