"Rund um Köln": Nur das Wetter hatte einen Blackout

Alles funktionierte diesmal tadellos, auch die Videoleinwand auf dem Markt. Doch der Wintereinbruch machte fast allen einen Strich durch die Rechnung: Absage.

Burscheid. "Wo ist Behle?" hätte man sich Montagvormittag bestimmt auch fragen können. Doch nicht die Skilangläufer wurden in Burscheid vermisst, es waren die Radfahrer. Wo war also Zabel? Ausgerechnet im Jahr des 100-jährigen Bestehens fiel das Radrennen "Rund um Köln" sprichwörtlich in den Schnee. Und zum verkaufsoffenen Ostermontag blieben jene Geschäfte, die tatsächlich vormittags geöffnet hatten, weitgehend leer.

Auf einer großen Leinwand, die diesmal tadellos funktionierte, verfolgten sie die Live-Berichterstattung des WDR, die sich vor allem der spannenden Frage widmete, ob das Rennen denn wenigstens in verkürzter Form stattfinden konnte. Doch die Schalte zum höchsten Punkt der Strecke nach Wermelskirchen, wo die Zuschauer bereits die Rodeltauglichkeit der Straße testeten, ließ erahnen, dass ein Radrennen dort nicht möglich sein würde.

Um 12.30 Uhr die endgültige Absage: Zu viele Streckenabschnitte waren vereist und daher für die Profis, darunter auch Erik Zabel und Jens Voigt, unbefahrbar. Das hatten auch die Radsport-Legenden Rudi Altig, Marcel Wüst und Ex-Kommentator Herbert Watterott noch nicht erlebt.

Bei einem Schluck Kaffee und einem Stück des 25 Meter langen Rekord-Stutens tat die Absage der Stimmung im Zelt jedoch kaum Abbruch. Schließlich hatte jeder Stuten-Freund die Chance, beim herzhaften Zubeißen einen von insgesamt drei Gewinnen abzustauben. Die Burscheider Tafel, die das Mega-Brot der Bäckerei Kretzer verkaufte und den Erlös behalten darf, war ganz zufrieden. "Acht Meter sind schon verkauft, das hätte ich nicht für möglich gehalten", freute sich Tafel-Vorsitzender Martin Heykants vor der offiziellen Absage. "Viele spenden freiwillig mehr", so Roswitha Dörr, die mit ihren Kolleginnen fleißig ganze Brote eintütete.

Was zu einem echten Aprés-Ski-Vormittag in der Burscheider Innenstadt noch fehlte, waren eigentlich nur ein paar Stimmungshits der Marke DJ Ötzi. Bestimmt lässt sich das für das kommende Jahr arrangieren. Vielleicht auch mit ein paar Langläufern, auf die man nicht warten muss