Blasberg: Aus dem Dorfkrug wird ein Wohnhaus

Franco Wettlaufer will die alte Gaststätte umbauen oder abreißen.

Blasberg. Das endgültige Aus für die Gaststätte Dorfkrug ist besiegelt. Bereits seit 2005 wurde dort kein Bier mehr gezapft. Einige Nachbarn und regelmäßige Gäste des Campingplatzes hatten jedoch nie die Hoffnung aufgegeben, dass eines Tages Kegelbahn und Schankraum wieder öffnen würden.

Als Franco Wettlaufer im Sommer des vergangenen Jahres das Haus kaufte, wurde er daher auch gleich gefragt, ob der Dorfkrug nun auch bald wieder öffnen würde. "Ich werde die Fassade wenn möglich erhalten, aber aus dem Haus wird wohl ein Wohnhaus werden", lautet die Antwort des Hausbesitzers. Derzeit wird gerade die Substanz des Gebäudes geprüft, je nachdem wie unsicher sie sei, müsse allerdings das gesamte Gebäude abgerissen und neu gebaut werden.

Einen neuen Schankraum ein- oder den alten Raum wieder herzurichten, hält Wettlaufer für wenig erfolgversprechend. Es würde sich allein niemand finden, der diese Gaststätte wieder betreiben wolle. "Mein Metier ist das nicht", schließt Wettlaufer sich selbst als Wirt aus. Und auch für jeden anderen werde es schwer. "Die Gaststätte müsste schon zum Spezialitätenhaus werden, damit sie auch Gäste aus dem Kreis anzieht und sich lohnt", glaubt der Hausbesitzer.

Ursprünglich hatte er beim Hauskauf allerdings geplant, die Thekenanlage und auch die Kegelbahn zu erhalten. "Ich hatte die Idee, hier einen wöchentlichen Treff einzurichten wie es ihn im Megaphon gibt", erzählt er. Leider haben jedoch Unbekannte Teile der Anlagen demontiert oder zerstört. "Jetzt eine neue Theke einzubauen, lohnt sich nicht und die hätte auch nicht mehr diesen Flair", sagt er. Also bleibe ihm nur, den Rest der ehemaligen Gaststätte auch noch zu demontieren.

"Zumindest habe ich einen Kegelclub vom Campingplatz glücklich machen und ihm alte Wimpel, die noch in der Gaststätte waren, zurück geben können", berichtet der Hausbesitzer. Andere ließ und lässt er vor dem Abriss noch einen Blick in das alte Haus werfen. "Nach dem Krieg haben hier Flüchtlinge drin gelebt und einige von ihnen wollten nun noch einmal durch das Haus gehen, um ihre Erinnerungen aufleben zu lassen", erzählt er. Ein Wunsch, den er gerne erfüllt.