Hänneschen Hänneschen-Theater stellt Rosenmontagszug nach

Köln · Trotz Corona müssen die kölschen Jecken in der kommenden Session nicht auf ihren Rosenmontagszug verzichten. D‘r Zoch kütt – diesmal aber als Miniaturausgabe im Hänneschen-Format. Dabei wird der kleine Zoch alles haben, was das Original so einzigartig macht: von den Blauen Funken an der Spitze über Tanzgruppen und Kapellen bis zum großen Finale mit dem Kölner Dreigestirn.

Zugleiter Holger Kirsch und Frauke Kemmerling, Intendantin des Hänneschen Theaters.

Foto: Costa Belibasakis

Der Clou: Die Persiflage-Wagen entsprechen exakt den vom Kreativ-Team um Zugleiter Holger Kirsch geplanten Originalen für den Rosenmontagszug 2021.

„In den vergangenen Wochen und Monaten ging in der Zugleitung das Licht nicht aus, denn wir haben unzählige alternative Zugvarianten unter freiem Himmel durchdacht und geplant. Jede noch so schöne Idee wurde allerdings nach und nach von den aktuellen Entwicklungen eingeholt und unrealistisch”, sagt Zugleiter Holger Kirsch. „Eines war aber immer klar: Bei all dem, was in diesem Jahr auf der Welt passiert ist, wollten wir im Team der Kritzelköpp die politischen und gesellschaftlichen Themen unbedingt wie in jedem Jahr in Persiflage-Entwürfe übersetzen. Die Idee des Miniaturzuges in Kombination mit einem Puppenspielszenario ist nun eine Chance, einen der wichtigsten Eckpfeiler des kölschen Fasteleers trotz Pandemie einem großen Publikum zu präsentieren und den Menschen auch ein bisschen Freude und Hoffnung ins heimische Wohnzimmer zu bringen.”

Aufgezeichnet wird der Rosenmontagzug mit den Original-Figuren des Hänneschen-Theaters in der Wagenbauhalle des Festkomitees, also an dem Ort, wo Jahr für Jahr die aufwendigen Persiflage-Wagen gebaut werden. „Hier haben wir ausreichend Platz, um eine breitere Bühne für die Teilnehmer des Zuges und natürlich die Festwagen zu schaffen”, erklärt Zugleiter Holger Kirsch den Umzug zum Maarweg. „Außerdem können wir in den großzügigen Räumlichkeiten die Corona-bedingten Hygienevorgaben für die TV-Aufnahmen problemlos einhalten.” Auch beim langjährigen Fernsehpartner WDR steht man der Idee des Rosenmontagszuges offen gegenüber und prüft derzeit die Möglichkeiten für eine Übertragung. Eine Aufzeichnung des Zuges würde ohne Publikum und unter strengen Hygieneauflagen stattfinden.

Ebenfalls begeistert vom Vorschlag der Zugleitung zeigt sich Frauke Kemmerling, die Intendantin der Puppenspiele der Stadt Köln: „Das ist eine Riesenchance für unser Hänneschen-Theater. Schon mit der Möglichkeit, die Puppensitzung per Stream zu erleben und die Kindersitzung über Ausschnitte in den sozialen Medien zu sehen, schenken wir unserem Publikum eine Riesenfreude und Zuversicht, dass es uns weiter geben wird und wir für sie da sind.“ An einen Rosenmontagszug im üblichen Rahmen mit hunderttausenden Zuschauern sei derzeit nicht zu denken, sagt Kirsch. „Aber der alternative Zoch im Hänneschen-Format ist eine Lösung, allen Jecken in dieser freudlosen Zeit ein kleines Geschenk zu machen.“