Burscheid Hotel Heyder: Inhaber wollen aufhören

Die Eheleute Meyer wollen das Haus verkaufen. Am liebsten an jemanden, der das traditionelle Hotel fortführt. Doch Planer haben das Areal auch als SB-Markt im Visier.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Tage des Hotels Heyder sind wohl gezählt. „Wir haben die Absicht, in Ruhestand zu gehen“, erklärt Inhaberin Elfriede Meyer auf Anfrage des Bergischen Volksboten. Nach einer schweren Erkrankung ihres Mannes und dem Alter der beiden Eheleute seien die eigenen Kapazitäten mittlerweile eingeschränkt. „Wir können keine Gesellschaft mehr annehmen“, sagt die 63-Jährige. Erst kürzlich habe man ablehnen müssen, als die Anfrage zur Feier einer Goldhochzeit gekommen sei.

Foto: Siewert

„Am Stammtisch“ habe Elfriede Meyer kürzlich erfahren, dass die Zukunft des traditionsreichen Hauses schon beschlossene Sache und ein SB-Markt geplant sei. Tatsächlich sei seitens der Inhaber bereits mit Interessenten über einen möglichen Verkauf gesprochen. So schloss sich der Kreis schnell: Die Stadt oder ein Investor kaufen das Gebäude, die Bagger für den Bau eines wie auch immer gestalteten Einzelhandelstempels stehen schon um die Ecke, macht das Gerücht die Runde.

Tatsache ist auch, dass externe Planer des Stadtentwicklungsbüros ASS und die Stadt im Zusammenhang mit dem Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzepts (IEHK) auch ein Auge auf das Flächenpotenzial an der Kreuzung Witzheldener Straße/Kölner Straße geworfen haben, um dort das Nahversorgungsangebot für die Zukunft Hilgens auf zentrale Beine stellen zu können. Das ist die langfristige Perspektive. Kurzfristig geht es laut Bürgermeister Stefan Caplan aber nur darum, im Januar fristgemäß bei der Bezirksregierung einen entsprechenden Antrag auf mögliche Förderung verschiedenster Bauprojekte in Burscheid einzureichen. „Wir befinden uns aber noch auf der Ebene eines Masterplans“, erklärt der Verwaltungschef. Und da sei der genannte Bereich nur ein mögliches Projekt von vielen.

Und eins, das noch lange nicht in eine Bauplanung münde: „Burscheid 2025“ lautet die Überschrift des IEHK-Mottos. Und da könnten noch mal fünf Jahre drauf gerechnet werden, da die Bauprojekte bis spätestens 2030 realisiert werden müssten, um die 70-prozentige Förderung zu bekommen. Mit aktuellen Kaufgesprächen, der Einbindung eines Investors oder der planerischen Gestaltung über die politischen Gremien habe dies nichts zu tun.

Am liebsten sei Elfriede Meyer ein Nachfolger für das traditionsreiche Hotel. „Aber den haben wir nicht“, sagt sie. Und so ist nicht auszuschließen, dass eine lange Gastronomie-Ära in Hilgen bald endet. 1836 wurde das Haus gegründet und ist seitdem in Familienbesitz. Und es ist ist mit diesem Datum die älteste Gaststätte in Hilgen. 26 Zimmer, 43 Betten gibt es auf einer Fläche von fast 1800 Quadratmetern (mit Parkplätzen) „Und es gibt eine gute Bergische Küche“, sagt Elfriede Meyer. „Das wird von uns erst mal so weitergeführt.“