TV „Im Herzen bleibt Köln meine Heimat“

Köln · Im neuen Fernsehfilm „Ein Sommer in Südtirol“ (Sonntag, 19. September, 20.15 Uhr, ZDF) übernimmt die 1987 in Köln geborene Schauspielerin Maike Jüttendonk eine der Hauptrollen. Als Franziska kehrt sie ins elterliche Weingut zurück.

Maike Jüttendonk spielt im Fernsehfilm „Ein Sommer in Südtirol“ die Kellermeisterin Franziska.

Foto: ZDF und Stefan Ditner/Stefan Ditner

Dort kommt die studierte Kellermeisterin in Konflikt mit dem eigenen Vater Josef (Harald Krassnitzer). Im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet Jüttendonk über die Dreharbeiten in Südtirol, über ihre aktuellen Projekte und über ihre Beziehung zu Köln. 

Wie erleben Sie als Schauspielerin die Situation aktuell in der Corona-Pandemie?

Maike Jüttendonk: Ich hatte im vergangenen Jahr Glück und konnte viel drehen. Bei Fernseh- und Filmproduktionen gab es schnell gute Hygienekonzepte – auch für Dreharbeiten im Ausland. Wir haben für den neuen Film „Ein Sommer in Südtirol“ im vergangenen September vier Wochen in Italien gedreht. Außerdem stand ich in Köln drei Monate für die TVNow-Serie „Gefährliche Nähe“ vor der Kamera. So ein Heimspiel zu haben, war sehr schön. Die neue Serie wird ab Herbst zu sehen sein. 

Wie waren die Bedingungen beim Drehen in Südtirol?

Jüttendonk: Wettermäßig gab es alles – von über 30 Grad zu Beginn über Sturm und Regen bei Außendrehs und viel Kälte zum Finale. Insgesamt hatten wir aber viel schönes Wetter. Gewohnt haben wir in Kaltern. Gedreht wurde in der Umgebung, aber auch in Ritten, Bozen und Meran. Außerdem waren wir auch in dem kleinen Weindorf St. Pauls. Ich war schon als Kind zum Wandern in Südtirol und kannte die Gegend, die ich sehr gerne mag. 

Welche Corona-Regeln gab es beim Drehen?

Jüttendonk: Es galt natürlich die Maskenpflicht. Da hatten wir es als Schauspieler gut, da wir beim Drehen vor der Kamera die Masken ablegen durften. Für die anderen war das ständige Tragen einer FFP2-Maske schon anstrengend, aber alle im großen Team waren sehr diszipliniert. Man war dankbar, dass es überhaupt die Möglichkeiten für Dreharbeiten gab. Dafür haben wir uns auch regelmäßig testen lassen. 

Worum geht es beim neuen Fernsehfilm?

Jüttendonk: Es gibt verschiedene Geschichten, die in dem Film erzählt werden. Es geht um einen Familienkonflikt und um das Geheimnis einer Familie. Es geht auch um Aufbruch und Veränderung – etwas, bei dem Vater und Tochter in Streit geraten. Das Familiengeheimnis, das aus der Zeit der sogenannten Befreiungsbewegung in Südtirol mit dem gewalttätigen Konflikt zwischen Deutschen und Italienern stammt, wird aufgedeckt. Und es geht um Wein, die Weinlese und um ein Weingut. Dazu kommt die Liebe zwischen zwei Menschen und die Liebe innerhalb einer Familie. Es passiert also eine ganze Menge. 

Sie sind in Ihre Rolle eine Kellermeisterin. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Jüttendonk: Ich trinke gerne Wein, bin aber keine Weinkennerin. So musste ich mich schon vorbereiten. Das betrifft zum Beispiel den biodynamischen Weinanbau, dem sich viele junge Winzer in der Region verschrieben haben. Wir hatten mit dem Chef der Weinkellerei St. Pauls aber auch einen Experten beim Drehen vor Ort. Mit den Kollegen habe ich den Lagrein, einen sehr guten Rotwein, für mich entdeckt. Den haben wir uns ab und zu gegönnt. 

Wie würden Sie Ihre Figur Franziska beschreiben?

Jüttendonk: Sie ist rastlos in einem positiven Sinn. Sie ist auf der Suche, weiß aber auch, was sie will. Sie setzt sich sehr für die Dinge ein, die ihr wichtig sind. Und Franziska ist frech, forsch und auch selbstbewusst, lässt sich bei ihrer Arbeit auch von anderen Menschen inspirieren. Sie ist offen für Neues und hat ein großes Interesse an der Welt. Sie ist also kein Stubenhocker, sondern ein Mensch, der von einer großen Neugier angetrieben wird. Das hat diese mutige Figur für mich sehr spannend gemacht. 

Südtirol ist ein beliebtes Reiseziel. Sind Sie selbst zum Urlaub gekommen?

Jüttendonk: Ich hatte im vergangenen Jahr das Glück, dort zu arbeiten, wo andere Leute Urlaub machen. Das habe ich sehr genossen. Ansonsten hat die Zeit nicht für einen eigenen Urlaub gereicht – ich würde aktuell in der Pandemie aber auch eher auf private Auslandsreisen verzichten. Daher habe ich in meiner Wahlheimat Berlin einen schönen Sommer erlebt. 

Welche Projekte stehen für Sie in diesem Jahr noch an?

Jüttendonk: Jetzt kommen viele Filme und Serien, bei denen ich vor der Kamera stand, ins Fernsehen. Darunter ist auch die zweite Staffel der Serie „KBV – Keine besonderen Vorkommnisse“, die für den Deutschen Fernsehpreis nominiert ist, sowie die Serie „Gefährliche Nähe“. Aktuell drehe ich mit „The Network“ eine Serie mit David Hasselhoff und Henry Hübchen. Die Arbeit mit David Hasselhoff macht wirklich Spaß – er ist ein toller Typ, total lieb, lustig und aufgeschlossen. Die Dreharbeiten haben gerade begonnen. 

Sie sind gebürtige Kölnerin. Welche Beziehung haben Sie zur Stadt?

Jüttendonk: Köln ist für mich Heimat – ich wurde dort geboren und bin in der Stadt aufgewachsen. Jeder Ort ist mir in Köln vertraut. Allerdings bin ich mit 20 weggezogen, weil mir alles zu eng und zu bekannt geworden ist. Jetzt freue ich mich immer wieder, wenn ich zu Dreharbeiten in die Stadt komme. Die Leute dort sind unschlagbar und ich fühle mich dort sehr wohl. Im Herzen bleibt Köln immer meine Heimat.