Johna: Die Megaphon-Bühne als musikalisches Sprungbrett

Nadine Krämer startete ihre Karriere bei einem Wettbewerb im Jugendzentrum — nun geht sie auf eine kleine USA-Tour.

Burscheid. Am 26. August geht für zwei Musiker ein großer Traum in Erfüllung: Denn an diesem Tag wird die Band Johna die Bühne des legendären Whisky-à-Go-Go erklimmen und ihre melodiösen Popsongs dort spielen, wo schon die Kultband The Doors, Alice Cooper oder in der jüngeren Vergangenheit System of a Down um den charismatischen Sänger Serj Tankian auftraten.

„Dank unserer Kontakte in die Musikszene hat das geklappt“, sagt Kolja Pfeiffer, der Pianist der Band. Pfeiffer ist vielen Burscheidern als stellvertretender Leiter des hiesigen Jugendzentrums bekannt — dort hat er vor neuen Jahren Sängerin Nadine Krämer kennengelernt, die an einem Musik-Wettbewerb im Megaphon teilnahm.

„Das Potenzial war da und es war mutig, dass sie mit ihrem zarten, engelsgleichen Stimmchen zwischen den harten Rockbands aufgetreten ist“, erinnert er sich. Für Nadine, damals 17 Jahre alt, war es überhaupt erst der zweite Auftritt vor Publikum — prompt gewann die den Wettbewerb.

Seitdem sind Pfeifer und Krämer ein musikalisches Team. „Wir ergänzen uns. Ich mache Dinge, die Kolja niemals machen würde und er kommt auf Ideen, die ich niemals haben würde“, erklärt die heute 26-jährige Sängerin. Bevor Johna „geboren“ wurde, waren die Musiker unter dem Namen Nadine Krämer Band unterwegs. Für eine internationale Karriere könnte der Name mit dem Umlaut gleichwohl hinderlich sein — daher die Umbenennung Anfang 2012.

In diesem Jahr war auch bereits einiges los: In der Hamburger Prinzenbar wie auch im Kölner Studio 672 spielte Johna als Vorgruppe der US-amerikanische Singer/Songwriterin Sharon van Etten. Bei beiden Auftritten standen nur Nadine Krämer und Koljah Pfeiffer auf der Bühne.

Die komplette Band ist meist nur bei Studioaufnahmen oder Festivalauftritten in großer Formation am Start. Dann gibt es auch mal Unterstützung von den Maniatopoulos-Brüdern, die in der Burscheider Band Tri State Corner zusammen musizieren. Auf Tour in die USA geht es aber nur zu zweit. Neben dem Auftritt im Whisky-à-Go-Go stehen Gigs in San Diego und Las Vegas auf dem Tourplan. Die Flüge sind bereits gebucht.

Doch, als würde es nicht reichen, durch die USA zu touren, worauf sich besonders die reiselustige Nadine Krämer freut, gehen Johna zuvor, Ende Juni, ins Studio. Als Produzent wird Dirk Jambor fungieren, der unter anderem Gold und Platin für das Mastering von Cassandra Steen gewann. Bei den anstehenden Aufnahmen ist das Besondere, dass die Band eine Live-EP einspielen wird.

Das bedeutet konkret: Die Band spielt nicht wie üblich nacheinander. Zudem gibt es ein kleines, ausgewähltes Publikum, das dabei sein wird. Dank spezieller Aufnahmetechniken und Mikrofonen wird der Live-Charakter der Aufnahme eingefangen. „Ziel ist es, handgemachte Musik live auf Platte zu bannen“, erklärt Kolja Pfeiffer.

Mit den eigenen, selbst geschriebenen Songs Erfolg haben, von der Musik Leben können — das ist ein lang gehegter Traum von Nadine Krämer. USA-Tour und Studio-Aufnahmen sind ein erster Schritt dahin.