Karneval ist deutlich friedlicher geworden
Vorfälle um Körperverletzung und Sachbeschädigung fast halbiert.
Rhein.-Berg. Kreis. Was sich schon in den vergangenen Tagen durch die einzelnen Bilanzen beim Rückblick auf die einzelnen Umzüge andeutete, ist jetzt Gewissheit geworden: Der Straßenkarneval im Rheinisch-Bergischen Kreis ist in diesem Jahr deutlich friedlicher gewesen als in den vergangenen Jahren. Das belegen die Zahlen der Kreispolizei.
Von Weiberfastnacht bis Dienstagmorgen gab es insgesamt 646 Einsätze. Im vergangenen Jahr gingen noch 732 Einsätze in die Karnevalsstatistik der Polizei ein. Hierbei wurden im gesamten Kreisgebiet 79 Platzverweise (2014: 91) ausgesprochen und 14 Personen in Gewahrsam genommen (2014: 26).
Besonders erfreut die Ordnungshüter der deutliche Rückgang erstatteter Strafanzeigen rund um Körperverletzungen sowie Raub und Sachbeschädigungen. 75 Fälle wurden 2014 aktenkundig, 41 waren es dieses Jahr. In Burscheid wurde wie im vergangenen Jahr ein Vorfall gemeldet.
Und offenbar ist auch die Hemmschwelle höher geworden, gegen Polizisten vorzugehen: Kein Fall wurde dieses Jahr gemeldet (2014:2). Lediglich am Festzelt in Overath wurde am Sonntagmorgen ein Polizeibeamter leicht verletzt, als er eine handgreifliche Auseinandersetzung schlichten musste.
Einen ungeplanten Zwischenstopp musste der Zug in Marialinden am Samstag einlegen. Der Zugweg war mit so vielen Scherben übersät, dass erst gefegt werden musste. Zudem beklagten Zugteilnehmer, dass sie von betrunkenen Jugendlichen angepöbelt wurden.
Im Festzelt in Odenthal kam es am Dienstagmorgen zu einer gefährlichen Körperverletzung. Gegen 1 Uhr tauchten drei Unbekannte im Zelt auf und schlugen einem 20-jährigen Leverkusener ins Gesicht. Als Kräfte des Sicherheitsdienstes versuchten, die drei Tatverdächtigen in ihrem Auto aufzuhalten, ließen diese sich davon wenig beeindrucken. Sie fuhren auf das Sicherheitspersonal zu, so dass diese zur Seite springen mussten. Dabei wurde ein 42-Jähriger aus Remscheid am Bein getroffen. Er und der Leverkusener kamen ins Krankenhaus.
Insgesamt ist der Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/Einsatz, Polizeidirektor Martin Münchhausen aber zufrieden: „Die Umzüge verliefen ganz überwiegend friedlich, die Jecken waren gut drauf und nur selten aggressiv oder volltrunken.“