Kinder der Rasselbande müssen bis 2014 umziehen
Ein U3-Ausbau ist am alten Standort nicht möglich. Außerdem wird der Mietvertrag nicht verlängert.
Burscheid. Die Rasselbande, älteste Elterninitiative in der Stadt, muss umziehen. 25 Jahre ist die Kindertagesstätte in dem Haus an der Höhestraße 40 untergebracht. Die Räumlichkeiten entsprechen allerdings laut dem Kreisjugendamt nicht den Vorgaben für eine U3-Betreuung.
Da eine Sanierung des Hauses sehr aufwendig wäre, habe sich das Jugendamt für einen Neubau entschieden. „Wir können den Turnraum mit den Kleinen nicht nutzen, weil er in der dritten Etage liegt. Der Rettungsweg verläuft über eine äußere Treppe, das ist für die unter Dreijährigen zu gefährlich“, erklärt Marion Keller vom Vorstand der Elterninitiative.
Auch müssten die Badezimmer U3-tauglich saniert werden, was hohe Kosten verursachen würde. „Wir kriegen keine Fördermittel für den Ausbau, sondern erst wieder in einem Neubau.“ Der Mietvertrag der Rasselbande läuft 2014 aus und wird nicht verlängert. Bis dahin muss eine neue Bleibe her.
Zwei Fragen sind noch offen: Wo wird neugebaut und wer bezahlt das? Die Antworten kennt auch Keller nicht. Das Jugendamt hat der Elterninitiative bereits einige Grundstücke vorgeschlagen, die sich der Vorstand auch schon angeschaut hat. „Wir haben eins speziell im Blick, was wir favorisieren würden, aber wir können noch nicht sagen, welches“, erklärt Keller.
Ein Grund dafür ist der Investor. Es muss sich jemand bereiterklären, das Haus zu bauen und dem Kindergarten über einen längeren Zeitraum zu vermieten. Diesen Investor gibt es allerdings noch nicht. „Die Stadt kommt wegen der Haushaltslage nicht infrage“, sagt Keller. Der Geldgeber muss aber feststehen, bevor sich Jugendamt und Einrichtung auf ein Grundstück einigen können. „Wir selbst können das Geld auch auf keinen Fall aufbringen.“
Der Kindergarten muss nun erst mal abwarten. Der Vorstand hat potenzielle Investoren bereits angeschriben, aber etwas Konkretes ist bisher nicht dabei herausgekommen. „Es ist aber völlig klar, dass wir direkt in der Innenstadt bleiben werden“, sagt Keller.
Auch wenn sich die Elterninitiative nur schweren Herzens von ihrer jetzigen Bleibe trennt, sieht sie auch die Vorteile. „Dadurch, dass es sich um ein altes Haus handelt, waren die Nebenkosten sehr hoch. Wir möchten den Kleinen natürlich auch eine angemessene Betreuung zukommen lassen.“ Dazu gehören Wickelmöglichkeiten, ein Schlafraum für die Mittagszeit und Spielmöglichkeiten im Garten, die die motorischen Fähigkeiten fördern. „Der Trend geht meiner Meinung nach weg von der Betreuung der über Dreijährigen bis 13 Uhr und hin zur Betreuung ab dem dritten Monat“, erklärt Keller.
Bei einem Neubau würde die Einrichtungen eine sechsstellige Summe aus dem Fördertopf bekommen, um den Kindergarten U3-tauglich zu machen. Ob die Elterninitiative dadurch mehr Kinder aufnehmen wird, ist noch unklar. „Das entscheidet das Amt. Dort sagt man uns, welches Kontingent an Plätzen wir haben.“ Der Bedarf für eine weitere U3—Gruppe sei aber in jedem Fall gegeben. „Wir sind zurzeit komplett ausgelastet, wir könnten ohne Weiteres noch eine U3-Gruppe aufmachen“, sagt Keller.