Klassische italienische Nächte
Musik: Der OVH ist von seiner ersten Italien-Konzertreise am Wochenende zurückgekehrt.
Burscheid. Die Premiere ist geglückt: Zum ersten Mal in seiner fast 100-jährigen Vereinsgeschichte hat der Orchesterverein Hilgen (OVH) Italien besucht. Ziel waren die Regionen Ligurien und Toskana.
Vom 16. bis 22. Juli waren die 70 Musiker und ihr Chefdirigent Johannes Stert in der Stadt Sarzana untergebracht. Im Innenhof der malerischen Burg von Sarzana findet seit Jahren das für Jazz- und Popmusik bekannte Musikfestival "Sconfinando" statt. In diesem Jahr gab es dort erstmals klassische Musik zu hören: Der OVH begeisterte vor rund 800Zuhörern mit Werken von Wagner, Respighi, Puccini, Rossini und Nino Rota. Am Tag danach spielten die Hilgener Musiker im voll besetzten Konzertsaal des mondänen Kurhotels der Stadt Camogli und konnten anschließend von der Dachterrasse den Blick auf die Halbinsel von Portofino genießen.
Musikalischer Abschluss der Reise war dann wieder ein Openair-Konzert. In der kleinen Stadt Bagnone war extra für den OVH eine Konzertbühne auf der Piazza errichtet worden. Bagnone erreichte im August 2009 Berühmtheit durch den höchsten Lottogewinn in der Geschichte Italiens: Ein bis heute unbekannter Einwohner des knapp 2000 Einwohner zählenden Städtchens konnte sich über 147 Millionen Euro freuen. Ein anlässlich dieses Jahrestages anwesendes Fernsehteam der Deutschen Welle nutzte die Gelegenheit und zeichnete Teile des Konzertes gleich mit auf.
An den folgenden Tagen war dann Zeit für Stadtbesichtigungen von Pisa und Lucca, Jeep-Touren durch die Marmorsteinbrüche von Carrara oder einfach nur Entspannung an verschiedenen Stränden. Immerhin hatten einige Musiker eine ganze Menge auf sich genommen, um an der Konzertreise teilnehmen zu können: Ein Oboist, der mittlerweile in Schottland lebt, ist erst zum Probenwochenende von Glasgow nach Deutschland und drei Tage darauf wieder von Glasgow nach Italien geflogen, ein weiterer Musiker kam jeweils von Berlin angereist. Am Tag der Abreise waren sich aber alle einig, dass sich der Aufwand gelohnt hat und man gerne noch länger in dieser schönen Gegend geblieben wäre. Red