Wirtschaft 50 Jahre Süßwarenmesse in Köln
Köln. · 1750 Aussteller präsentieren ab Sonntag dem Fachpublikum die neuen Trends und Produkte. Anfang der 70er Jahre ging die Messe in Deutz an den Start.
Seit 50 Jahren gibt es in Köln die Internationale Süßwarenmesse, die am Sonntag in Deutz ihre Pforten für das Fachpublikum öffnen wird. Mit 1750 Ausstellern aus 76 Ländern gibt es in diesem Jahr einen Zuwachs von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr – ein neuer Rekord. 88 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. Die größten internationalen Beteiligungen kommen aus Italien, Belgien, Spanien, Großbritannien, Polen, Frankreich und die Niederlande.
„Die Internationale Süßwarenmesse – kurz ISM – hat von Beginn an eine rasante Entwicklung erlebt und wuchs im Laufe der Jahre in jeder Hinsicht: Aussteller, Fläche, Besucher, Internationalität. So ist die Weltleitmesse für Süßwaren und Snacks im Laufe der Jahre selbst zu einer Marke im internationalen Messe-Business geworden. Hierzu trugen auch die insgesamt 29 nationalen und internationalen Unternehmen bei, die seit 1971 ununterbrochen auf der Messe ausstellen. Die Sonderschau „ISM 1971 – 50 Sweet Years“ im Mittelboulevard gibt interessante Einblicke in die Anfänge der ISM und ihre Entwicklung“, sagt Messechef Gerald Böse im Vorfeld der diesjährigen Jubiläumsausgabe der ISM.
Zahlreiche Herausforderungen
im Jubiläumsjahr der ISM
„Im Jubiläumsjahr erweist sich die ISM trotz zahlreicher politischer und ökonomischer Entwicklungen wie dem Brexit, einer möglicherweise drohenden Rezession oder anhaltender Debatten zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit als Fels in der Brandung. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist im Handel ein noch nie dagewesener Konzentrationsprozess festzustellen gewesen. Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und wird noch immer von vielen mehr als Problem denn als Chance gesehen. Das Verbraucherverhalten verändert sich weltweit rasant. Die Ansprüche der Verbraucher werden immer individueller, Themen wie gesunde oder nachhaltige Ernährung immer wichtiger“, zeigt Böse die Herausforderungen auf, die sich die Süßwarenmesse nach fünf Jahrzehnten stellen muss.
Weltweit präsentiert keine andere Fachmesse dieser Branche eine solche Angebotsbreite und -tiefe: angefangen von Schokolade und Schokoladenerzeugnissen über Zuckerwaren, Feine Backwaren, Knabbererzeugnisse bis hin zu Trend Snacks, Natural Snacks, Eiscreme, tiefgekühlten Süßwaren und Frühstückssnacks. Mit diesem Angebot und ihrer Innovationsdichte unterstreicht die ISM eindrucksvoll ihre Bedeutung als Weltleitmesse für Süßwaren und Snacks sowie als zukunftsweisender Taktgeber der Branche.
Ein Rückblick: 1971 – das Jahr, in dem der Assuan Staudamm in Ägypten eingeweiht wird, McDonald´s in München seine erste Filiale in Deutschland eröffnet und die Vereinigten Arabischen Emirate gegründet werden. 1971 ist aber auch das Jahr, in dem die erste Internationale Süßwarenmesse (ISM) in Köln stattfand. Damit begann eine bemerkenswerte Erfolgsstory nicht nur für die Messe selbst, sondern auch für viele Hersteller in Deutschland und zahlreichen Ländern rund um den Globus begann. In diesem Jahr feiert die Weltleitmesse für Süßwaren und Snacks ihr 50-jähriges Bestehen und kann dabei auf einige Höhepunkte zurückblicken.
1971: Eine kleine Musterschau
mit neuen Produkten
Als „Spin-off“ der Anuga startete die ISM-Premiere vergleichsweise bescheiden. 351 Unternehmen zeigten den 5.800 Fachbesuchern 1971 im Rahmen einer kleinen Musterschau neue Produkte. Der dynamische Aufschwung der Messe lässt sich in den Folgejahren an den eindrucksvollen Zahlen ablesen.
Die Zahl der Aussteller stieg in
50 Jahren von 351 auf rund 1700
Seit 1971 hat sich die Zahl der Anbieter um über 500 Prozent gesteigert von 351 auf heute etwa 1.700 Unternehmen. Die Ausstellungsfläche wuchs um mehr als 600 Prozent von 16.500 auf 120.000 Quadratmeter. Und die Zahl der internationalen Fachbesucher stieg um über 500 Prozent von 5800 auf rund 38.000. Zur Geschichte der ISM gehört auch die Gründung zweier ausländischer Satelliten im Ausland. 2004 fand die erste Sweets China in Shanghai statt. 2007 folgte die Sweets Middle East in Dubai, die heutige Yummex Middle East.
2006 fand darüber hinaus die erste ProSweets Cologne, die Branchenzuliefermesse für die Süßwarenindustrie, statt. Die Fachmesse wird parallel zur ISM durchgeführt. ProSweets Cologne und ISM bilden die gesamte Wertschöpfungskette der Süßwarenwirtschaft an einem Messestandort ab – beginnend mit den einzelnen Rohstoffen über die Technologie, Verpackung bis hin zum ladenverkaufsfertigen Produkt. Beide Messen zusammen bieten Ausstellern und Besuchern damit optimale Synergien.
2007 ereilte die Welt eine globale Finanzkrise, die auch bei der ISM zu sinkenden Besucher- und Ausstellerzahlen führten. Ab 2011 fand die Messe zurück zu alter Stärke und verzeichnete wieder Steigerungen auf Aussteller- und Besucherseite. In den Folgejahren entwickelte sich die Messe weiter und bot neue Ausstellungsflächen für junge Unternehmen und trendorientierte Themen. 2019 erweitert die ISM ihre Ausstellungsfläche um die Halle 3.1.