Schau Ausstellung: Die Kunst des Buchbindehandwerks
Köln · (step) Die Kölner Kunst- und Museumsbibliothek zeigt noch bis zum 12. März die Ausstellung „21. Internationaler Bucheinbandwettbewerb für Auszubildende“. Ausgelobt wurde dieser internationale Lehrlings-Wettbewerb im Buchbindehandwerk von der Stiftung zur Förderung des Bucheinbandes (SFB) in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Buchbinder (BDBI) und der Bundesinnung der Kunsthandwerke die Berufsgruppe der Buchbinder, Kartonagewaren- und Etuierzeuger Österreichs.
Teilnahmeberechtigt waren alle Auszubildenden, die in einem Ausbildungsverhältnis in der Schweiz, Deutschland und Österreich stehen. Gleichfalls Buchbinder, die in einem Ausbildungsverhältnis in anderen Staaten stehen, die den Ausbildungsverordnungen der ausschreibenden Länder entsprechen.
Im Rahmen der Buchherstellung ist es die Aufgabe von Buchbindern, das Buch in seine letztendliche äußere Form zu bringen, das heißt den Einband zu fertigen. Entsprechend bekamen die Teilnehmenden an dem Wettbewerb die Rohbogen - einen Stapel des fertig gedruckten jeweils gleichen Buches. Für diesen 21. Wettbewerb wurden die Rohbogen des Buches „Bibliophilie – 33 Essays über die Faszination Buch“ zum Binden für die Teilnehmenden ausgesucht. Die Ausführung der Bindung wurde hinsichtlich Gestaltung, Technik und Materialwahl freigestellt. Es wurde jedoch empfohlen, einfache, aber gekonnte Einbände herzustellen.
Auf die Ausschreibung meldeten sich rund 30 Auszubildende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz für den Wettbewerb 2022 an und bestellten die Rohbogen. Aus den Rohexemplaren wurden 25 Bücher gebunden und zur Jurierung eingereicht, die hier auch alle ausgestellt sind. Ergänzend werden in der Ausstellung einer Vitrine die Rohbogen und Werkzeuge gezeigt, die für die Anfertigung der Buchbindungen notwendig sind.
Die Qualität der eingereichten Arbeiten war bemerkenswert, was das breite Mittelfeld bewies. Das Ergebnis zeigte deutlich, dass eine einfache Technik in trainierter Ausführung gleiche, wenn nicht sogar höhere Gewinnchancen hatte als eine aufwendige und überfordernde Einbandart.
Die Kunst- und Museumsbibliothek möchte mit dieser Ausstellung zusätzlich auf das Buchbindehandwerk ganz allgemein aufmerksam machen. Handwerkliche Buchbindereien, wie auch die in der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt, gehören seit 2021 zum anerkannten Immateriellen Kulturerbe im Bereich „traditionelle Handwerkstechniken“.
Neben dem Binden neuer Bücher gehört eine Vielzahl weiterer Aufgaben zum Arbeitsbereich einer Buchbinderei. Um dies zu veranschaulichen, sind im digitalen Bilderrahmen einige Fotos von Arbeiten in der Buchbinderei der Kunst- und Museumsbibliothek im Museum Ludwig am Heinrich-Böll-Platz zu sehen. Die Ausstellung ist montags von 14 bis 21 Uhr, dienstags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr und freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.