Corona Drei Jahre Corona: Stadt zieht Bilanz
Köln · Am Mittwoch lief die Corona-Schutzverordnung für NRW aus. Das nimmt die Stadt zum Anlass und schaut auf drei Jahre Corona-Pandemie zurück. Nachdem am 27. Januar 2020 Bayern den ersten Corona-Fall in Deutschland bestätigte, wurde am 28. Februar 2020 in Köln der erste positive Corona-Test registriert.
Nicht einmal zwei Monate später, am 22. März 2020, gab es den ersten (weltweiten) Lockdown. Nach der Öffnung im Mai 2020 kam schon im Herbst der nächste Lockdown. Schon seit drei Jahren begleitet das Corona-Virus die Menschen, auch in Köln.
„Das Virus hat uns allen viel abverlangt. Ich danke allen Kölnern, den Mitarbeitern und Einsatzkräften, dass sie die wechselnden Verordnungen in den vergangenen drei Jahren umgesetzt und in ihrem Alltag verantwortungsvoll beachtet haben und wir gemeinsam gut durch diese schwere Zeit gekommen sind. Ich bitte alle Kölner, auch weiterhin verantwortungsvoll mit dem Virus umzugehen und auf Ihre Mitmenschen zu achten“, sagt OB Henriette Reker.
Sie berief am 4. März 2020 unter der Leitung des damaligen Stadtdirektors Dr. Stephan Keller die erste Krisenstabssitzung zur Corona-Lage ein. In diesem Gremium wurde am 20. März entschieden, dass die Feuerwehr gemeinsam mit dem Gesundheitsamt die operative, stadtweite Lage zur Bewältigung der Corona-Pandemie übernehmen soll. Dabei wurden mehrere Aufgabenschwerpunkte gesetzt.
Zur Beratung und medizinischen Versorgung wurden Mobile Emergency Teams (MET) und eine Task Force „Prävention“ eingesetzt. Das MET versorgte betroffene Patienten im häuslichen Bereich und die Task Force beriet betroffene Patienten oder Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen vor Ort. Gleichzeitig wurde zur Erhöhung der Behandlungskapazitäten ein Behandlungszentrum für 500 betroffene Patienten geplant. Eine praktische Umsetzung dieser Maßnahme war nicht notwendig. Die Beschaffung von Schutz- und Desinfektionsmaterialien war gerade in der ersten Welle eine Aufgabenstellung, in der die Feuerwehr Köln Beschaffungen und Transportwege organisierte.
Corona-Krisenstab tagte insgesamt 203 Mal
Erst im Rautenstrauch-Joest Museum untergebracht, betrieben beide beteiligten Ämter anschließend ab Mai 2020 im Gesundheitsamt am Neumarkt ein Infektionsschutzzentrum, weitere gab es an der Uni Köln und am Kölner Hauptbahnhof. Zum 27. Dezember 2020 konnte in der Köln-Messe dann das erste Impfzentrum eröffnet werden. Hierbei waren, neben der Feuerwehr Köln und dem Gesundheitsamt, die Köln-Messe und die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein kooperativ für die Umsetzung verantwortlich. Weitere stationäre und mobile Impfstationen folgten. Der Kölner Corona-Krisenstab tagte bis Ende Januar dieses Jahres insgesamt 203 Mal. Die Einsatzleitung der Feuerwehr Köln ist weiterhin aktiv und wertet das eigene und stadtweite Infektionsgeschehen aus.
Nach rund drei Jahren wurde die Teststelle des Kölner Gesundheitsamtes am Neumarkt am Dienstag geschlossen. In dieser Zeit haben sich zehntausende Kölner dort auf Corona testen lassen. Zu Spitzenzeiten der Pandemie, etwa im Januar 2022, waren es bis zu 460 Abstriche, die dort täglich gemacht wurden. In den vergangenen Wochen lag der Schnitt nur noch bei 40 bis 50 Tests pro Tag.
Die Stadt war die erste Kommune, die Lolli-Pool-Testungen für alle Schulen angeboten hat. Das Konzept wurde anschließend vom Land für die Grund- und Förderschulen übernommen. Die weiterführenden Schulen sind aber weiterhin mit Lolli-Pool-Testungen versorgt worden. Die angebotenen Testungen haben insgesamt rund 1,6 Millionen Euro gekostet. Dies hat wesentlich zur Sicherheit an den Schulen beigetragen. Zudem wurden als zusätzliche Hygienemaßnahmen an Schulen in den Jahren 2021 und 2022 rund 827.000 Euro für zusätzliche Reinigungen und Desinfektionsmittel ausgegeben.