Kino „Der Pfau“ feiert Premiere im Kölner Cinedom

Köln · Was machen Investmentbanker aus der Großstadt, wenn man sie plötzlich für ein gemeinsames Wochenende in die einsamen schottischen Highlands verschickt? Sie versuchen, ein echtes Team zu werden, was angesichts schlecht laufender Geschäfte und einer drohenden Umstrukturierung der Bank nur wenig Aussichten auf Erfolg zu haben scheint.

Der Regisseur Lutz Heineking jr. und seine Schauspieler bei der Premiere im Kölner Cinedom.

Foto: step/Eppinger

Und dann treffen sie auch noch auf die etwas merkwürdigen menschlichen und tierischen Bewohner der Highlands.

Allen voran ist da ein Pfau, der die Begegnung mit dem Großkapital nicht überleben wird. „Der Pfau hat mir Glück gebracht, auch wenn ich beim Drehen nicht direkt etwas mit ihm zu tun gehabt habe. Aber ich war nach dem ersten Treffen mit Lutz Heineking in Warschau und habe dort in einem Park eine größere Gruppe mit Pfauen entdeckt. Davon habe ich Lutz ein Foto geschickt und zwei Tage später kam die Zusage für den Film“, berichtet Svenja Jung, die im neuen Film „Der Pfau“ die Rolle der jungen Seminarleiterin Rebecca übernimmt. Der Film feierte am Mittwochabend im Kölner Cinedom seine Premiere und kommt am 16. März in die Kinos.

 „Am Set hatte ich vor allem Kontakt mit dem Hund, der Lavinia Wilson bei ihrer Rolle als Linda begleitet. Wir haben uns auf Anhieb verstanden. Aber Pfaue habe ich als Kind wegen ihrer tollen Federn immer gemocht“, erinnert sich die Schauspielerin. In der subtilen Komödie nach dem Roman von Isabel Bogdan wird der Lieblingspfau des schottischen Hausherrn tot gefunden und um seinen Tod entspinnt sich dann ein kleiner Kriminalfall, bei dem jeder jeden verdächtigt.

Um den toten Pfau
entspannt sich ein Kriminalfall

„Natürlich ist beim Drehen keinem Tier etwas passiert. Alle Pfaue haben überlebt. Das tote Tier haben wir von einem Präparator bekommen“, versichert Filmemacher Heineking jr. Für den „ermordeten“ Filmpfau ist David Kross zuständig, der einen jungen Investmentbanker spielt. „Von meiner Chefin bekomme ich den Auftrag, das tote Tier zu entsorgen, was mich in meiner Rolle total überfordert“, berichtet der Schauspieler.

Die Dreharbeiten in Köln und Belgien haben ihn begeistert: „Da ist eine tolle Gruppe mit Kollegen zusammengekommen. Im Film geht es bei den Bankern um die Gruppendynamik mit viel Konkurrenzdenken, sowie der Angst, aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden und den eigenen Job zu verlieren. Typisch für Lutz als Regisseur ist, dass bei ihm viel über Improvisation läuft. Das Spielen steht bei so einer psychologischen Komödie, bei der eigentlich kaum etwas passiert, ganz im Vordergrund. Viel läuft da dann auch über Blicke und Gesten. Auch die Kameraführung war im Film eine ganz besondere. Für mich als Schauspieler war das alles sehr reizvoll.“

In Köln fing für Svenja Jung
die Schauspielerkarriere an

Für Svenja Jung war es die erste Komödie, bei der sie als Schauspielerin vor der Kamera stand: „Die Zusammenarbeit mit Lutz war eine tolle Erfahrung. Mir gefällt seine Art von Humor. Als ich unseren Film das erste Mal komplett gesehen haben, musste ich ziemlich viel lachen“, sagt Jung, die selbst aus einer Bankerfamilie kommt, was für sie einen besonderen Reiz ausgemacht hat, die Rolle anzunehmen.

Zu Köln hat sie eine besondere Beziehung: „Ich bin in Montabaur groß geworden und hatte mein erstes großes Casting in Köln. Dort hat für mich als Schauspielerin alles begonnen. Neben Berlin ist Köln die einzige Stadt, in der ich leben möchte. Meine Schwester wohnt auch hier.“ David Kross ist häufiger beruflich in Köln: „Ich drehe hier sehr gerne. Der Film ist hier und in Belgien entstanden. Leider hat mich meine Rolle nicht nach Schottland geführt, was ich aber privat gerne noch nachholen würde.“