Stadtspaziergang Immer an der Stadtmauer entlang

Köln · In Köln finden sich auch heute noch viele Spuren der Geschichte – von den Römern bis ins Mittelalter und von den Preußen und Franzosen in die Jetztzeit. Heute werfen wir für Sie bei einem kleinen Rundgang auf den Ringen den Blick aufs mittelalterliche Köln.

 Die Eigensteinburg war im Mittelalter der nördlichste Zugang zur Stadt. Heute ist sie das Zentrum des Veedels.

Die Eigensteinburg war im Mittelalter der nördlichste Zugang zur Stadt. Heute ist sie das Zentrum des Veedels.

Foto: step/Eppinger

Neben dem Dom, dem Zeughaus und den romanischen Kirchen ist die Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen ein eindrucksvoller Zeuge der Vergangenheit im „Heiligen Köln“.

Geschützt war die Stadt schon in der Römerzeit wie das Nordtor oder der Römerturm bis heute zeigen. Deutlich größer war Köln im Mittelalter – auch hier finden sich gut sichtbare Reste der acht Kilometer langen Stadtmauer. Das gilt in späterer Zeit ebenfalls für die Preußen, die mit ihren Forts und Zwischenwerken einen inneren und äußeren Befestigungsring um Köln legten.

Los geht es im Eigelstein mit der gleichnamigen Torburg, um die sich in Zeiten jenseits von Pandemie und Lockdown das quirlige Leben im Veedel abspielt. Sie ist eines von vier erhaltenen Stadttoren aus dem Mittelalter. Insgesamt gab es zwölf dieser Tore. Das Bauwerk entstand zwischen 1180 und 1259 im Zuge der dritten Stadterweiterung. Das Tor sicherte den nördlichen Zugang zur Stadt. Heute wird die Torburg als Eventlocation genutzt.

Auf dem Rudolfplatz mitten in der City liegt die Hahnentorburg – heute die Heimat der Kölner Ehrengarde. Das Tor wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Doppelturmtor erbaut und 1264 erstmals erwähnt. Aktuell steht die Torburg leer, da in der Umgebung größere Bauarbeiten zur Neugestaltung des Stadtquartiers stattfinden. Geplant ist von der Ehrengarde, in unmittelbarer Nähe zum Tor eine unterirdische Erweiterung zu bauen, um den Ort als Traditionskorps weiter nutzen zu können.

Auch die nächsten drei Teile der alten Stadtmauer werden von Karnevalsgesellschaften genutzt und sind entsprechend umgebaut worden. Los geht es unweit des Barbarossaplatzes, am Sachsenring, mit dem Turm der Prinzen Garde, der 1980 vom Traditionskorps erworben worden ist. Zuvor wurde dieser als Wohnhaus genutzt. Der Turm gehört zur staufischen Stadtmauer. In direkter Nachbarschaft befindet sich ein weiterer Wehrturm – das Domizil der Blauen Funken, der Sachsenturm. Bei der Übernahme war er nur noch eine Ruine und musste Ende der 60er Jahre wieder zu neuem Leben erweckt werden.

Auf der anderen Seite der Kreuzung befindet sich die Ulrepforte, in der mit den Roten Funken das älteste Traditionskorps der Stadt residiert. Die Ülepooz stammt aus dem 13. Jahrhundert – sie war das kleinste der Stadttore. Aktuell gibt es größere Umbauarbeiten um das mittelalterlichen Bauwerk. In der Südstadt stellt die Severinstorburg den Mittelpunkt des Veedels dar. Auf dem Platz gibt es einen Wochenmarkt und an Karneval das historische Spiel von Jan und Griet. Das Tor wurde nach der Pfarrei St. Severinus benannt, nicht weit davon befindet sich die romanische Kirche St. Severin. Die Vringspooz stammt ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert. Heute ist die Torburg ein offizieller Trauort der Stadt.