Kultur In diesem Jahr feiern Fiddlers Green ihr 30-jähriges Bestehen

Köln · (step) Seit ihrer Gründung 1990 stehen Fiddler‘s Green für ihre ganz eigene musikalische Kunstform, die sie inzwischen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht hat. Kurz und einprägsam Irish Speedfolk nennen die sechs Musiker ihre kreative Mischung, in der sich Folk, Ska, Punk, Reggae und Einflüsse des Rock verbinden.

 1990 hat sich die Band Fiddlers Green gegründet.

1990 hat sich die Band Fiddlers Green gegründet.

Foto: Fichtner

Mit fast 2000 Live-Konzerten in Deutschland und Europa haben sie sich in drei Jahrzehnten einen Ruf als Live-Band erspielt. Dass sie diesem stets gerecht werden, beweisen die Speedfolker dabei jedoch in jeder einzelnen ihrer Shows, in denen sie sich als eingespielte, aber nie zu routinierte Band zeigen. Nicht nur die authentisch-herbe Musikqualität macht die Bühnenenergie der Band aus, sondern auch der Hang zu Humoresken und der begeisterte Austausch mit den Fans. Fiddler‘s Green kreieren dabei einen persönlichen Stil, ganz gleich ob die Mengen zur Feierhymne im Circle Pit rotieren oder einer berührenden Ballade lauschen.

Von Lowlands und Pinkpop Festival in Holland über Sweden Rock und gefeierten Auftritten beim Metal-Festival in Wacken bis hin zum Montreux Jazzfestival oder bei einer ihrer Japan-Touren – Fiddler‘s Green haben in in den 30 Jahren gezeigt, dass sie geografische und musikalische Grenzen spielend hinter sich lassen.

23 Alben und vier DVDs unterstreichen den Erfolg der Band, die dem oft inflationär gebrauchten Ausdruck des „Sich-Neu-Erfindens“ eine ganz neue Dimension verleihen. Denn Fiddler‘s Green haben einen Großteil ihrer Karriere einer konsequenten kreativen Entwicklung mit Mut zu Neuem zu verdanken.

30 Jahre nach Bandgründung schenken Fiddler’s Green sich und ihren Fans nun eine Sammlung der traditionsreichsten Songs des Irish Folk. „3 Cheers for 30 Years“ ist die wahrhaftige Krönung von 30 Jahren Speedfolk der Marke Fiddler’s Green - das Album wird Anfang Dezember veröffentlicht. Die Archegeten des Speedfolk zeigen hier eindrucksvoll, wie modern man Klassiker interpretieren kann. Selbst „The Wild Rover“ lässt die Nordseeküste vergessen und bugsiert den Hörer direkt in ein Pub in Dublin, in dem bärtige Seeleute zusammen mit immerjungen Punks die Stoutvorräte leeren.

Was Thin Lizzy, The Dubliners & The Pogues und Metallica in den 70ern bis 90ern angefangen haben, vollenden Fiddler’s Green mit ihrer Version von „Whiskey In The Jar“ im Jahr 2020: Die Verschmelzung vom Tradition und Moderne – von Irish Folk mit Punkrock! Und selbst wenn man bei „The Galway Girl“ noch nicht von einem Traditional im klassischen Sinne sprechen kann – Steve Earle hat vor 20 Jahren ein Meisterwerk komponiert, das in der 2020er Version von Fiddler’s Green zur Huldigung kommt.

Auch bei den zarteren Tönen von „Wild Mountain Thyme“ und „Greensleeves“ ist die Tiefe und Wucht der Produktion zu spüren - gut getimed, um Albis Stimme Raum zur vollen Entfaltung zu lassen. „The Drunken Sailor“ könnte sich in kürzester Zeit zum Szenehit entwickeln: Diverse musikalischen Weggefährten der Band, alle mit Rang und Namen in der Musikszene, haben hier mitgewirkt: Ob Micha von In Extremo und Thomas von Schandmaul, ob Eric von Subway to Sally, Alea von Saltatio Mortis oder Vito von J.B.O. – es sind alle mit dabei!

Live zu erlebbar wird die Band wieder im kommenden Jahr sein. Dann ist die große Jubiläumstour geplant. Am 12. November 2021 soll es dann einen Auftritt an der Schanzenstraße in Mülheim geben.