Karneval Wenn die Arena Kindern den Teppich ausrollt

Köln · Wenn die „Lachende Pänz-Arena“ ihre Pforten öffnet, läuft es dort beim Feiern etwas anders ab, als noch am Abend zuvor bei den großen Jecken. Dann wird im vorderen Teil des Innenraums der Teppich ausgerollt, auf dem der Nachwuchs spielen oder mit der Familie ein Picknick machen kann.

Kinderprinz Ole I. und einer seiner Vorgänger, Marco Schneefeld.

Foto: step/Eppinger

Ganz nahe kommt man durch die vorgezogene Bühne Bands wie Cat Ballou, Miljö oder den Domstürmern.

„Das war für uns gerade sensationell. Wie kann Karneval schöner sein, als wenn man die positive Energie der Pänz auf der Bühne spürt. Wir haben 800 Pins mitgebracht, die binnen von wenigen Momenten weg waren“, sagt Domstürmer-Frontmann Micky Nauber. Auch die Veranstalter der Gastspieldirektion Otto Hofner zeigen sich begeistert: „Es ist eindrucksvoll, mit welcher Freude die Kinder die Tradition des Karnevals hier feiern. Schon die Kleinsten können jedes kölsche Lied mitsingen“, sagt Nathalie Drmota. Zusammen mit ihrem Kollegen Michael Burgmer und Arena-Chef Stefan Löcher hat sie ein besonderes Projekt ermöglicht: „Ich bin seit vielen Jahren Schirmherrin des Vereins Domspitzen und der Aktion ‚Päckchen für Pänz‘. In diesem Jahr haben wir es ermöglicht, dass 30 Heimkinder in einer Loge der Arena mitfeiern können. Zur Stärkung gibt es dort auch ein Büfett“, sagt Schauspielerin Janine Kunze, die erstmals die „Lachende Arena“ live erlebt.

Seit 2017 gibt es die „Lachende Pänz-Arena“. „Das ist eine echte Erfolgsgeschichte. In diesem Jahr war die Nachfrage so groß, dass wir zwei Termine angeboten haben. Beide sind ausverkauft. Nächste Woche haben wir hier knapp 11.000 Pänz mit ihren Begleitern. Es ist toll zu sehen, wie die Kinder hier von der ersten Minute mitgehen“, sagt Stefan Löcher.

An seine Zeit als Kinderbauer im kleinen Dreigestirn kann sich Wolfgang Schwarz noch gut erinnern: „Das war 1971. Eigentlich sollte ich Prinz werden, aber weil die Hose nicht gepasst hat, wurde ich zum Bauern“ Fünf Jahre später hat der heutige Präsident der Bürgergarde blau-gold, Markus Wallpott, den Part des Kinderprinzen übernommen. „Da hat unsere Proklamation noch unter freiem Himmel auf dem Neptunplatz stattgefunden. Als Fahrzeug hatten wir einen Käfer Cabrio.“ Auch der Bauer der Roten Funken von 2023, Marco Schneefeld, war als 1984 Prinz im Kinderdreigestirn unterwegs. „Mein Vater war im selben Jahr Jungfrau im großen Dreigestirn, so haben wir jetzt alle Funktion in der Familie einmal gehabt.“

Zum 16. Mal hat das Kinderdreigestirn seine Vorgänger und das große Dreigestirn zu seinem Essen in seine Hofburg, dem Excelsior Hotel Ernst, eingeladen. Etwa 100 Gäste waren der Einladung von Prinz Ole I., Bauer Anton und Jungfrau Philippa gefolgt. Zu den Speisen zählten unter anderem Reibekuchen, Chicken-Nuggets, Pommes und Schokokuchen. Ein Highlight der Veranstaltung war der Moment, als sich das große und das kleine Dreigestirn ins Goldene Buch des Festkomitees eintrugen.

Zu den Institutionen im Kölner Karneval gehört das „Fest der Schwarzen Kunst“ im Theater am Tanzbrunnen. Dabei geht es nicht um die dunkle Magie, sondern um die Arbeit der Drucker, die seit 1949 ihren Karneval feiern. Dies wird jedes Jahr auch durch den Sessionsorden deutlich, den 2025 das Typenschild eines Heidelberger Zylinders ziert. Dies ist die Bezeichnung einer legendären Buchdruckmaschine. Das Fest feiert 2025 sein 77-jähriges Bestehen und das mit einer neuen Vereinsführung.