Vorschau Ein Abschied nach 20 Jahren
Köln · Die kommende Spielzeit in der Kölner Philharmonie wird seine letzte Saison sein. Nach 20 Jahren als Intendant am renommierten Konzerthaus am Rhein verabschiedet sich Louwrens Langevoort 2025 in den „Unruhestand“.
Sein Programm für die Saison 2024/25 steht für seinen Anspruch als Kulturmanager, sein Haus für die Stadtgesellschaft zu öffnen und niedrigschwellig zu halten. Das bedeutet, dass in der Philharmonie die Klassik genauso ihren Platz hat wie die kölschen Töne, Jazz oder Weltmusik.
Insgesamt vier Porträtkünstlerinnen und -künstler wird es in der kommenden Spielzeit geben. Auch hier setzt Langevoort auf Diversität und kulturelle Vielfalt. Dazu gehört auch das junge Kölner Alinde-Quartett, das zu insgesamt sechs Konzerten in die Philharmonie kommen wird. „Ein Streichquartett gleicht ein wenig einer Ehe zu viert. Jeder hat sein eigenes Solo zu spielen und muss gleichzeitig den Überblick über die anderen Kollegen bewahren. Als Quartett muss man so gemeinsam seinen Weg durch die Musik finden“, sagt Geigerin Eugenia Ottaviano.
Insgesamt vier Porträtkünstler gibt es in der neuen Spielzeit
Mit der zweiten Porträtkünstlerin, der lettischen Organistin Iveta Apkalna, wird das Kölner Alinde-Quartett am 17. Juni 2025 die Uraufführung von SJ Hankes neuem Stück für Orgel und Streichquartett spielen. Dies ist eine von mehreren Uraufführungen in der kommenden Spielzeit und ein Auftragswerk der Kölner Philharmonie. Die Lettin, die viermal am Rhein zu Gast sein wird, hat besondere Erinnerungen an die Philharmonie: „Auf dieser Bühne habe ich meinen Mann kennengelernt und ihm dort ein Jahr später das Ja-Wort gegeben“, erklärt die Organistin in einer Videobotschaft. Ein weiteres Highlight mit Apkalna ist das am 15. Juni von Entertainer Harald Schmidt moderierte Kinderkonzert, ein von der Orgel begleiteter Krimi.
Dritter Porträtkünstler ist der südafrikanische Cellist, Sänger und Komponist Abel Selaocoe, der sein Kölner Publikum schon vor zwei Jahren bei der Cologne Jazzweek begeisterte. Er wird insgesamt fünfmal in Köln zu Gast sein und wird in der Philharmonie auch zwei neue Werke präsentieren. So spielt er ein eigenes Stück mit dem Signum Quartett am 28. Oktober. Dazu kommt eine Uraufführung eines neuen Werks von Kate Moore mit dem Ensemble Resonanz. Geplant ist außerdem ein Projekt, das der Südafrikaner gemeinsam mit Kölner Schulklassen bestreiten möchte.
Der Schlagwerker Christoph Sietzen gehörte einst zu den Rising Stars und ist heute ein international gefragter Musiker, der bei der Programmpräsentation Bach auf der Marimba präsentierte. In der kommenden Saison ist er bei vier Konzerten erlebbar. Dazu gehört am 29. September der gemeinsame Auftritt mit der Academy of Ancient Music und Werken von Bach, Bertali, Geminiani, Händel und Xenakis. Zu seinen Träumen gehört es, gemeinsam mit anderen Schlagwerkern aus Köln und der Region gemeinsam ein Projekt umzusetzen. Dabei seien die Musikschulen genauso interessant wie die Rhythmusgeber im Fußballstadion, erklärt der Musiker, der auch schon mal mit Blumentöpfen aus dem Baumarkt experimentiert.
Das „Who is Who“ der
Klassik ist in Köln zu Gast
Auf dem Programm stehen in der kommenden Saison wieder renommierte Klangkörper wie die Wiener Philharmoniker und das Orchestre de Paris mit Klaus Mäkelä, die Berliner Philharmoniker mit Kirill Petrenko, die Münchener Philharmoniker mit Tugan Sokhiev, das Gewandhausorchester Leipzig mit Andris Nelsons, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Daniel Harding, die Staatskapelle Berlin mit Susanna Mälkki, das Concertgebouworkest mit Iván Fischer und das London Symphony Orchestra mit Sir Antonio Pappano.
Auch die Liste der Solisten liest sich wie das „Who is Who“ der Klassik. So sind in der Spielzeit 2024/25 unter anderem Plácido Domingo, Lisa Batiashvili, Janine Jansen, Grigory Sokolov, Mitsuko Uchida, Anne-Sophie Mutter, Philippe Jaroussky, Alexandre Kantorow und Igor Levit zu Gast in der Kölner Philharmonie.
Dazu kommen weitere bekannte, populäre Künstler wie Konstantin Wecker, Chris de Burgh, Helge Schneider, Thomas Quasthoff, die Bläck Fööss, Joja Wendt, Götz Alsmann, Mighty Oaks oder die Harlem Gospel Singers.
Zwei Schwerpunkte widmet die Kölner Philharmonie in der kommenden Spielzeit auch den „Urvätern der Neuen Musik“ zu ihren runden Geburtstagen: Arnold Schönberg zum 150. und Pierre Boulez zum 100. Der französische Jahrhundertkomponist und Dirigent von Weltrang hatte eine besondere Beziehung zu Köln, der Kölner Philharmonie und dem Kölner Publikum. Ihm werden im Jahr 2025 insgesamt vier Konzerte gewidmet.
Service: Der Vorverkauf für die Veranstaltungen im September und Oktober hat bereits begonnen. Karten und weitere Informationen gibt es an der Konzertkasse der Philharmonie am Kurt-Hackenberg-Platz, unter Telefon 0221/280280 oder online unter: