Sommer Mit Wassernebel gegen die große Sommerhitze

Köln · (step) Die Stadt und die Rheinenergie sind zufrieden mit dem Testlauf, bei dem am vergangenen Montag unterhalb des Heinrich-Böll-Platzes in der Kölner Altstadt Wasserschläuche zum Einsatz kamen, um Nebel zu erzeugen.

Mit perforierten Wasserschläuchen wurde im Rheinpark unterhalb des Heinrich-Böll-Platzes ein kühlender Nebel erzeugt.

Foto: Christian Knieps

Im Rahmen des „Hitzeaktionsplans der Stadt Köln“ wurde getestet, ob und in welchem Maße sich durch diesen Wassernebel in besonders dicht bebauten und versiegelten Bereichen der Stadt die Hitze reduzieren lässt.

Mit dem Testlauf sollte geklärt werden, ob die von der Rheinenergie konzipierten Sprühschläuche geeignet sind, die gewünschte Abkühlung tatsächlich spürbar ist und die Menschen in Köln dieses Angebot auch positiv aufnehmen.

Das Ergebnis ist laut der Rheinenrgie vielversprechend. Der erste Test mit dem perforierten Wasserschlauch konnte nach den bisherigen Ergebnissen technisch einwandfrei durchgeführt werden. Erste Auswertungen zeigen: Die vor Ort wahrgenommene Abkühlung konnte gemessen werden. So ließ sich im näheren Umfeld des Schlauches eine Abkühlung von bis zu 14 Grad Celsius erreichen.

Die Passanten haben die Möglichkeit, sich abzukühlen, während des Testlaufs gut angenommen. Rund 90 Prozent der Befragten haben das Angebot sehr positiv bewertet und angegeben, eine deutliche Abkühlung zu spüren. Sie wünschten sich eine Wiederholung. Nicht nur Kinder haben sich in dem Wassernebel aufgehalten. Gerade am Nachmittag waren Menschen aller Altersgruppen vor Ort, die sich abgekühlt haben.

Das Konzept wird
nun weiterentwickelt

„Nach diesen positiven Ergebnissen werden die Stadt und die Rheinenergie das Konzept nun weiterentwickeln und gemeinsam auch andere Systeme testen und weitere Plätze identifizieren, auf denen zukünftig an extrem heißen Tagen kühle Räume geschaffen werden können“, sagt Konrad Peschen, Leiter des Umwelt- und Verbraucherschutzamtes der Stadt.

Der Wassernebel-Test hat gezeigt, dass die Kühlung eines heißen Stadtraums etwa 16 Kubikmeter Wasser pro Stunde erfordert. Zum Vergleich: An einem sehr heißen Tag beträgt der Gesamtverbrauch in Köln mitunter mehr als 300.000 Kubikmeter Wasser.

Stadt und Rheinenergie gehen mit den Trinkwasserressourcen stets sehr verantwortlich um und finden in der Kölner Bucht derzeit eine Lage vor, in der genügend Grundwasser zur Verfügung steht, das sich auch in ausreichendem Maß erneuert. Wenn an den wenigen Tagen im Jahr, an denen die Kölner und ihre Besucher einer extremen Hitze ausgesetzt sind, an ausgewählten Orten in überschaubarem Rahmen Trinkwasser eingesetzt wird, um die Gesundheit vulnerabler Menschen zu schützen und die Hitze für sie erträglicher zu machen, ist das Kölner Wasser sinnvoll genutzt. Hinzu kommt, dass es hygienisch einwandfrei ist und umgehend in den Wasserkreislauf zurückkehrt.

Zum Hintergrund: Köln ist dicht bebaut und kühlt aufgrund der aufgeheizten Betonflächen nicht mehr ausreichend ab. Es bilden sich Hitzeinseln, die vor allem vulnerable Menschen, darunter Ältere, belasten. Die Stadt Köln sucht deshalb nach Möglichkeiten, die Stadt abzukühlen, um auch bei extremer Hitze für die Menschen eine Lebensqualität im öffentlichen Raum zu bieten und ihre Gesundheit zu schützen – und die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Durch die Nebelduschen werden feine Tröpfchen versprüht und damit wird die Umgebungstemperatur gesenkt. Um die Ressource Wasser zu schonen, werden die Nebelduschen nur dann aktiviert, wenn es über einen längeren Zeitraum eine extreme Hitze herrscht und es sich auch nachts kaum abkühlt.