Kunst Die Welt der spielenden Kinder kommt ins Museum

Köln · (step) Das Kölner Museum Ludwig präsentiert mit „Francis Alÿs – Kids Take Over“ vom 12. April bis 3. August eine außergewöhnliche Ausstellung, in der Kinder im Mittelpunkt stehen. Der international hoch renommierte Künstler Francis Alÿs, der in Mexiko lebt, hatte große Einzelausstellungen im „MoMA“ in New York, in der Tate in London, in zahlreichen Museen, darunter in Houston, Shanghai, Mexico City, Basel und auf der Biennale in Venedig 2022. 2023 erhielt er den Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig.

Die Bild des Künstlers zeigt spielende Kinder in Selva Alegre in Ecuador.

Foto: Francis Alÿs

30 Videoarbeiten und Gemälde seiner Serie „Children’s Games“ mit spielenden Kinder aus der ganzen Welt sind nun im Museum Ludwig zu sehen. Durch ein sogenanntes „Outreach“-Projekt mit Kölner Kindern wird diese Präsentation um eine partizipative Dimension erweitert.

Francis Alÿs, geboren 1959 Antwerpen, dokumentiert seit 25 Jahren Kinderspiele aus unterschiedlichsten Regionen der Welt. Seine Arbeit zeigt Kinder unter anderem beim Seilspringen, Reifenjagen oder bei Schneeballschlachten – in unterschiedlichen Klimazonen, in Städten und auf dem Land, in Steppen oder Wäldern. Einige Spiele sind uns allen bekannt, bei anderen erschließen sich die Regeln erst nach einer Weile.

Die Konzentration und Aufregung der Kinder, ihre Freude und Anspannung ist universell. Vielen Filmen ist durch die Landschaften und das Analoge der Spiele eine gewisse Zeitlosigkeit zu eigen. Andere, die zum Beispiel das Fangenspiel mit Maske während der Covid-Pandemie zeigen, sind zeitgebundener, ebenso die kürzlich in der Ukraine entstandenen Werke, wo die Kinder den Krieg in ihre Spiele integrieren. Manchmal tauchen geopolitische Machtverhältnisse und koloniale Ungleichheiten auf. So rollen Kinder im Kongo in einem alten Autoreifen einen Berg runter, der sich bei näherem Hinsehen als Abraumhalde einer Kobaltmine herausstellt.

Alÿs‘ „Children’s Games“ zeugen von Kreativität, Resilienz und der tiefen Verbundenheit der Kinder, von Spiel als beinahe utopischer Ausdruck von Gemeinschaft und Tradition über kulturelle und klimatische Unterschiede hinweg.

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