Krimi Neues Abenteuer für die MörderMitzi
Köln · Eigentlich könnte Mitzi endlich einmal durchatmen. Mit Rudolfo hat sie ihre große Liebe gefunden, mit dem sie dank des Erbes ihrer Großmutter Therese ihr eigenes Café in Lilienfeld in der Wachau eröffnen will.
Die Vorbereitungen für dieses Projekt laufen bereits auf Hochtouren.
Ihre beste Freundin Agnes Kirschnagel wurde in Kufstein gerade zur Revierinspektorin befördert. Deren Tochter Konstanze, Mitzis Patenkind, entwickelt sich prächtig und Agnes Freund, der Privatdetektiv Axel, hat erfolgreich seinen Leben von Köln in die Alpen verlegt. Auch den Plan zum eigenen Haustier konnte mit dem kleinen Hund Barnaby realisiert werden.
Eine Serienmörder wird
zur Bedrohung für die Mitzi
Doch dann erfährt Mitzi, dass ein Serienmörder, der mit ihrer Hilfe dingfest gemacht werden konnte, in Köln aus dem Gefängnis geflohen ist und zu einer akuten Bedrohung für sie werden könnte. Trotz intensiver Fahndungsbemühungen der Polizei in Deutschland und Österreich bleibt der Kriminelle verschollen. Statt sich den Kopf zu zerbrechen, testet Mitzi lieber in ihre WG in Salzburg die ersten Gerichte für ihre neue Speisekarte vom Palatschinken bis zur Brettljause.
Wirklich Ruhe findet die Mitzi, die noch immer mit den tödlichen Folgen einer Familientragödie in ihrer Kindheit leben muss, aber nur beim Reisen zwischen ihren zahlreichen Lebensmittelpunkten. So bekommt Agnes regelmäßig Besuch in Kufstein und auch die Hauptstadt Wien gehört zu den Zielen von Mitzi. Dabei lernt sie auch, mit ihrem wenig schmeichelhaften Spitznamen „Mördermitzi“ zurechtzukommen. Der wurde ihr verpasst, weil sie als Kind beim Camping aus Versehen das Gas beim Kochen aufgedreht und so eine tödliche Explosion verursacht hat, die ihren Eltern und dem kleinen Bruder Benni das Leben gekostet hatte.
In Kufstein geht im Sommer die pure Angst um. Ein unheimlicher Bogenschütze lauert in den Bergen arglosen Wanderern auf und verletzt sie ganz gezielt mit seinen Pfeilen. Agnes und ihr Kollege Bastian stehen zunächst vor einem Rätsel. Doch schnell zeigt sich, dass sich die Spuren zur Lösung ihres Falls, weit in der Vergangenheit befinden. Denn alle Opfer besuchten die gleiche Schulklasse. Der Fall eskaliert allerdings kurz darauf, als es die erste Tote gibt.
Auch Mitzis Leben spitzt sich unerwartet zu, als sie einen Brief ihres tot geglaubten Bruders Benni bekommt. Und der will sich unbedingt mit ihr treffen und besucht dafür sogar ihr neues Café in der Wachau. Mitzi ist hin- und hergerissen von der Hoffnung, doch noch eine Familie zu haben, und der Furcht einem skrupellosen Betrüger aufzusitzen. Dazu kommt erneut die harte Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit. Nun braucht sie die Hilfe ihrer Freundin Agnes, die als frisch gebackene Chefin für so etwas im Moment eigentlich gar keine Zeit hat.
Der neue Krimi der Kölner Autorin Isabella Archan begeistert wieder durch den schrägen Humor und durch seine so sympathische wie auch eigenwillige Protagonistin, die gekonnt von Leiche zu Leiche stolpert und sich dabei immer wieder in größte Gefahr bringt. Der Krimi aus den österreichischen Alpen macht aber auch wieder Lust auf einen erfrischenden Sommerurlaub in den Bergen.
Isabella Archan: Und täglich grüßt die MörderMitzi, Emons-Verlag, 288 Seiten, 14 Euro