Pakete rollen leise und sauber an

Die Deutsche Post setzt bis Ende des Jahres 66 Elektrofahrzeuge ein. Dadurch werden jährlich 200 Tonnen CO2 eingespart.

Köln. Die Deutsche Post DHL Group startet ab sofort die CO2-freie Paketzustellung auch in Köln. Das hat gestern der Konzernvorstand für das Brief- und Paketgeschäft, Jürgen Gerdes, in einem gemeinsamen Pressegespräch mit NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker bekannt gegeben. Dabei setzt der führende Logistikkonzern ausschließlich auf das Elektrofahrzeug Streetscooter, das speziell für die vielseitigen Anforderungen der Paketzustellung entwickelt wurde.

Foto: Deutsche Post

In der Anfangsphase werden in Köln 36, bis Ende des Jahres weitere 30 Streetscooter eingesetzt. Die ersten E-Fahrzeuge kommen zunächst in den Stadtteilen Altstadt-Nord, Neustadt-Nord, Neustadt-Süd, Raderberg, Zollstock, Raderthal, Klettenberg, Sülz und Lindenthal zum Einsatz, bevor die emissionsfreie und geräuscharme Zustellung anschließend auch auf weitere Stadtgebiete ausgeweitet wird.

Durch die Umstellung der Paketzustellung auf rein elektrische Autos bis Ende 2016 werden in Köln jährlich fast 200 Tonnen CO2 eingespart. „In Zeiten des boomenden E-Commerce wächst nicht nur die Zahl der Pakete, die wir zum Kunden bringen, sondern auch unsere Verantwortung gegenüber unserer Umwelt. Diese Verantwortung nehmen wir sehr ernst. Deshalb starten wir die CO2-freie Paketzustellung jetzt auch in Köln als größter Stadt Nordrhein-Westfalens“, sagt Jürgen Gerdes. Weitere Städte würden nun schrittweise folgen.

Erst im Juli hat die Deutsche Post DHL in Bochum den Startschuss für die CO2-freie Paketzustellung durch den umweltfreundlichen Streetscooter gegeben. Bereits seit 2013 testet der Konzern die umweltfreundliche Zustellung von Briefen und Paketen mit verschiedenen Elektrofahrzeugen in Bonn. Mittelfristig will die Deutsche Post DHL Group ihre gesamte Zustellflotte auf E-Fahrzeuge umstellen. Hierzu wird derzeit die Produktionskapazität im Streetscooter-Werk in Aachen erweitert, so dass ab 2017 rund 10 000 dieser Elektrofahrzeuge jährlich produziert werden können.

NRW-Verkehrsminister Groschek lobt das Projekt: „Gerade in den Ballungsgebieten unseres Landes leiden noch immer viele Menschen unter Lärm und Luftverschmutzung durch den Straßenverkehr, auch wenn wir durch engagierte Umweltpolitik schon viel erreicht haben. Elektrisch angetriebene Fahrzeuge verbessern die Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Städten, weil sie sehr leise und innerstädtisch emissionsfrei sind.“ Oberbürgermeisterin Reker ergänzt: „Die Stadt setzt sich schon seit langem für die Stärkung der Elektromobilität auf den Kölner Straßen ein. So haben wir mit verschiedenen Partnern zwischen 2009 und 2015 wichtige Erkenntnisse in Bezug auf die spezifischen Anforderungen von elektrisch betriebenen Fahrzeugen im urbanen Raum gewonnen. Die Rhein-Energie hat hierzu die bedarfsorientierte Infrastruktur mit 120 Ladesäulen an 80 Standorten in Köln errichtet. Mit dem Start der CO2-freien Paketzustellung leistet die Deutsche Post DHL Group in unserer Stadt für den Klimaschutz einen wichtigen Beitrag.“

Die insgesamt 66 Streetscooter, die in der Domstadt bis Ende 2016 zum Einsatz kommen, werden in drei Zustellbasen der Deutschen Post DHL an den Standorten Eifeltor, Oskar-Jäger-Straße und Parkgürtel über Nacht aufgeladen. Dabei verwendet das Unternehmen zertifizierten Grünstrom. Am Morgen beladen die Fahrer die Streetscooter mit Paketen und stellen diese anschließend den Kunden zu. Ihren Geschäftskunden bietet die Deutsche Post DHL auch in Köln die Möglichkeit, mit umweltfreundlichen Paketsendungen den Einsatz von Elektrofahrzeugen in der Region zu beschleunigen. Je mehr Pakete Kunden mit dem Versandservice verschicken, desto höher fallen die Investitionen des Konzerns in die regionale Zustellung per Elektrofahrzeug aus.