Stadtbibliothek Stadtbibliothek zieht an die Hohe Straße
Köln · Die Gebäudewirtschaft der Stadt hat ein Übergangsdomizil für die Zentralbibliothek für die Dauer der Sanierung gefunden. Angesichts der auch in Köln schwierigen Situation für den stationären Einzelhandel infolge des wachsenden Online-Handels und der Corona-bedingten Folgen geht es um nachhaltige Konzepte zur Belebung der Stadt.
Damit die Fußgängerzone wieder attraktiver werde, reiche ein breites Konsumangebot allein nicht mehr aus, heißt es von der Stadt. Einkaufen und Bummeln in der Stadt müssten heute mehr sein als der bloße Erwerb von Gütern.
Mit der Ansiedlung der Stadtbibliothek, einer öffentlichen, nicht kommerziellen Einrichtung mit sehr hoher Besucherfrequenz, übernimmt die Stadtverwaltung eine aktive Rolle und steigert die Lebens- und Einkaufsqualität in Köln. Die Bibliothek spricht Menschen aller Altersgruppen an und trägt zur Aufwertung des Standortes und seines Umfeldes bei.
Der Mietvertrag für Flächen an der Hohe Straße 68-82, in denen die Bibliothek voraussichtlich ab Anfang 2023 neben weiteren Mietern untergebracht werden kann, ist unterzeichnet. Demnach können die Umbauarbeiten für das Objekt im Eigentum einer privaten Gesellschaft beginnen, sobald die Baugenehmigung zur Nutzungsänderung erteilt ist.
Nachdem die Sanierung der Zentralbibliothek bei laufendem Betrieb, nach jetzigem Stand im zweiten Quartal 2022, begonnen werden soll, werden zunächst die vier Magazinetagen in den Untergeschossen sowie die Büros renoviert und die Mitarbeiter beziehen angemietete Büroräume in der Richmodstraße. Erst danach zieht der Publikumsbereich an die Hohe Straße. Für die Stadtverwaltung handelt es sich um den idealen Standort für eine Auslagerung, nicht nur, weil er nur rund 800 Meter vom angestammten Sitz entfernt ist. Auf insgesamt fünf Geschossen (inklusive Untergeschoss) können rund 90 Prozent des Medienbestandes untergebracht werden.
Zum Hintergrund: Die Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof erhält eine Generalsanierung. Diese soll im Wesentlichen durch ein Generalunternehmen realisiert werden, das die komplette Verantwortung für Planung und Bau übernimmt, womit für die Stadt die Ausführungsrisiken deutlich reduziert werden können. Das Vergabeverfahren befindet sich aktuell in der Vorbereitung zur Submission. Die an das Bieterverfahren an-schließenden Verhandlungstermine sollen zeitnah nach Submission stattfinden, danach soll ein Generalunternehmen beauftragt werden.
Der Stadtrat hatte im September 2018 den Grundsatzbeschluss über die Generalsanierung der Zentralbibliothek gefasst. Die aktuelle Kostenberechnung liegt bei rund 81,2 Millionen Euro. Darin enthalten sind unter anderem die Kosten für das Generalunternehmen, die zu erwartenden Steigerungen im Baupreisindex und Kosten für Inneneinrichtung. Die Bauarbeiten sollen direkt im Anschluss an die Beauftragung des General-unternehmens beginnen. Die Wiedereröffnung ist für Anfang 2027 geplant.