Tiere Trio im Frack genießt den kölschen Winter
Köln · Während die Besucher im Kölner Zoo beim kalten Winterwetter dick eingepackt die Tiere besuchen, scheinen den Pinguinen die niedrigen Temperaturen so richtig gut zu gefallen. Da dreht man gemütlich seine Runden im eiskalten Wasser und widmet sich kurz später an Land ausführlich der Körperpflege.
Das gilt auch für die drei Neuzugänge bei den Humboldtpinguinen, die kurz vor Weihnachten ihre Wahlheimat am Rhein gefunden haben.
„Die Tiere fühlen sich bei diesem Wetter so richtig wohl. Sie kommen zwar aus Südamerika, leben aber dort an der Pazifikküste, wo der Humboldtstrom für sehr kalte Temperaturverhältnisse sorgt. Mit dem heißen Sommer tun sich die Pinguine da schon schwerer“, erklärt Tierpfleger Julian Heck. Meistens hält sich das neue Trio noch separat von der großen Gruppe in ihrem Gehege auf. „Das ist ähnlich wie ein Kindergarten, den es bei den Pinguinen auch in der Natur gibt. Die Jungen stehen da nicht ständig unter dem Schutz der Eltern und integrieren sich dann Stück für Stück in die Gruppe der Erwachsenen. Das funktioniert bei den Neuen bislang sehr gut.“
Insgesamt 26 Pinguine leben jetzt im Kölner Zoo, das sind genau 13 Paare mit je 13 männlichen und weiblichen Tieren. Die Neuzugänge bringen auch wieder frisches Blut in die Zucht. „Sie haben sich schon gut bei uns eingewöhnt. Nur beim Füttern war es etwas schwieriger. Bei uns müssen sich die Pinguine ihre Heringe selbst aus dem Wasser holen. Die drei Neuen waren die Fütterung aus der Hand gewohnt und müssen sich jetzt darauf einstellen, ihr Futter selbst zu holen. Bei zwei Tieren ist uns das gelungen, beim dritten Neuzugang füttern wir noch aus der Hand“, sagt Heck, während seine Schützlinge interessiert auf die zahlreichen Besucher am Gehege blicken.
Aktuell ist das Trio noch im Teenageralter. „Es dauert aber nur wenige Wochen, bis ein Pinguin ausgewachsen ist. Das Gefieder der erwachsenen Tiere bekommt er dann nach der ersten Mauser. Mit einem Jahr sind Pinguine erwachsen.“ In ihrer ursprünglichen Heimat Südamerika nutzen die Tiere den fischreichen kalten Humboldtstrom, um ihre Ernährung sicherzustellen. Im Zoo gibt es den Fisch immer frisch und pünktlich von den Pflegern serviert.
Die Humboldtpinguine oder „Spheniscushumboldti“, wie sie in der Fachsprache genannt werden, gehören zu einer Art, die global vom Aussterben bedroht ist. Sie werden in der IUCN Red List in der Kategorie „gefährdet“ geführt. Die Europäische Aquarien- und Zoogemeinschaft koordiniert für diese Art ein Arterhaltungszuchtprogramm, in dem mehr als 1000 Vögel geführt werden. Damit gehört dieses Programm zu den erfolgreichsten in der Zoowelt.
Im Kölner Zoo können die Tierfans derzeit nicht nur das neue Pinguintrio bestaunen, auch ein Besuch im Südamerikahaus lohnt sich gerade jetzt, in dem man die Bewohner hautnah erleben kann. Noch bis Sonntag, 16. Januar, gibt es planmäßig den Christmas Garden als allabendliche, weihnachtliche Lichtinstallation auf dem gesamten Zoogelände, das dafür entsprechend dekoriert worden ist.
Service: Der Zoo hat jetzt im Winter täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Es gilt dort die 2G-Regel, bei der die Besucher geimpft oder genesen sein müssen. Eine Maskenpflicht gilt derzeit nur in den Tierhäusern und bei den Warteschlangen am Eingang. Auf dem Gelände wird die Maske unter freiem Himmel empfohlen, wenn die Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Der Eintritt kostet 19.50 (ermäßigt 14,50) Euro. Kinder bis zwölf Jahren zahlen neun Euro. Kinder bis drei Jahren sind kostenfrei. Der Christmas Garden öffnet in der Zeit von 17.30 bis 22 Uhr seine Pforten. Die separaten Tickets kosten 17 (ermäßigt 14.50) Euro. Tickets und weitere Informationen gibt es online unter: