Verkehr Verbesserungen für Radfahrer in der Stadt

Köln · (step) Köln ist beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022, dem Zufriedenheits-Index der Radfahrer in Deutschland, am gestrigen Montag als „Aufholer“ ausgezeichnet worden. Damit zählt die Domstadt zu den Kommunen mit den stärksten Verbesserungen gegenüber dem letzten ADFC-Fahrradklima-Test aus dem Jahr 2020, wenn sich auch die Gesamtnote nur von 4,4 auf 4,2 verbessert hat, wodurch Köln im ADFC-Ranking von Platz 14 auf Platz 12 steigt.

In der Innenstadt gibt es immer Radfahrspuren wie hier auf den Ringen.

Foto: step/Eppinger

In der Kategorie „Aufholer“ (Beste Entwicklung) der Städte mit mehr als 500.000 Einwohner hat Köln gleichwohl den ersten Platz erreicht.

Verkehrsdezernent Ascan Egerer freut sich über die Prämierung: „Ob es sich um das Projekt ‚Ring frei‘, die wachsende Zahl der Fahrradstraßen oder den stetigen Ausbau an Fahrradabstellmöglichkeiten handelt: Unsere Arbeit wird sichtbarer und auch geschätzt. Das Ergebnis des Fahrradklimatests bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich danke allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben: Von Entscheider über Planer bis hin zu den Umsetzern vor Ort. Wir sind nun umso mehr motiviert, zügig weiterzumachen, damit wir viele Kölner für den Umstieg auf das Fahrrad begeistern.“

Auch Thorsten Siggelkow, Leiter des Amtes für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, will weiter Fahrt aufnehmen: „Die Erfahrungen der Radfahrenden in unserer Stadt als Experten vor Ort helfen uns dabei, wichtige Handlungsbedarfe zu erkennen und anzugehen. Wir wollen das Radverkehrsnetz in Köln kontinuierlich so ausbauen, dass ein zusammenhängendes, durchgehend befahrbares Radhauptroutennetz entsteht. Hier möchten wir den Radverkehr bündeln und beschleunigen. Gerade für Pendler müssen wir noch bessere Angebote machen, damit das Fahrrad eine echte Alternative wird.“

Bei der Radverkehrsförderung gibt es aktuell die folgenden Schwerpunkte: Seit 2017 hat die Stadt insgesamt 20,5 Kilometer Radfahrstreifen eingerichtet. So wurden in den vergangenen Jahren alleine im Projekt „Ring frei“ rund neun Kilometer Fahrradinfrastruktur geschaffen. Vermehrt werden vergleichbare Maßnahmen im „Kölner Standard“ (2,50 Meter breite Radfahrstreifen) auch außerhalb der Innenstadt umgesetzt.

Seit 2017 konnte zudem die Gesamtlänge der Kölner Fahrradstraßenkilometer von fünf auf mittlerweile 22 Kilometer mehr als vervierfacht werden, darunter auch die Einrichtung der Fahrradstraße auf dem Friesenwall, die im Jahr 2020 mit dem zweiten Platz des Deutschen Fahrradpreises ausgezeichnet wurde. Stadtweit ermöglichen mittlerweile 66 Grünpfeile für den Radverkehr Radfahrern das Rechtsabbiegen auch bei Rot und damit ein zügiges Vorankommen.

Im Rahmen des Projekts zum „Abbau freilaufender Rechtsabbieger“, durch das sich die Verkehrssicherheit des Fuß- und Radverkehrs in Kreuzungsbereichen erhöht, konnten bereits freilaufende Rechtsabbieger an 25 Knotenpunkten entschärft werden. Im Rahmen eines deutschlandweit einmaligen Förderprogramms hat die Stadt zudem in den vergangenen Jahren die Anschaffung von Lastenfahrrädern für einen emissionsfreien Warentransport in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro gefördert.

Die Zahl der Radfahrer
in Köln hat zugenommen

Mit der Verbesserung des Angebots einhergeht ein großer Aufschwung des Radverkehrs, der an den insgesamt 15 Dauerzählstellen auch messbar ist. 2022 haben diese insgesamt rund 16,6 Millionen Fahrten gezählt und damit rund neun Prozent mehr als in 2021.

Zum Hintergrund: Im ADFC-Fahrradklimatest bewerten Radfahrer bundesweit die Fahrradfreundlichkeit von Städten und Gemeinden. Er findet im Zweijahresrhythmus statt. 2022 wurde der Fahrradklima-Test zum insgesamt zehnten Mal durchgeführt. Von September bis November 2022 beantworteten insgesamt 245.000 Radfahrer 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit in ihren Kommunen. In Köln beteiligten sich 2770 Radfahrer an der Umfrage. Sie beantworteten unter anderem Fragen zur Fahrradinfrastruktur, der Verkehrssicherheit oder zu Abstellmöglichkeiten.