Wenn Bach auf Breakdance trifft

Am 3. September kommt die Show „Flying Bach“ zum Deutzer Tanzbrunnen.

Wenn Bach auf Breakdance trifft
Foto: Stephan Eppinger

Köln. Mit Shows rund um den Globus und ihrer Kombination von klassischer Musik und Breakdance haben die Flying Steps ihr Publikum erobert. Für die Show „Flying Bach“ gab es bereits den Echo Klassik. Jetzt kommen die Tänzer wieder auf Deutschlandtour und präsentieren am 3. September ihre Moves am Tanzbrunnen zum „Wohltemperierten Klavier“ von Johann Sebastian Bach.

Sie waren weltweit auf Tour, gab es Unterschiede in den verschiedenen Ländern?

Michael „Mikel“ Rosemann: Ja, in Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz ist das Publikum vom ersten Moment an voll dabei und man fühlt sich wie im Stadion. In Japan sind die Leute da etwas zurückhaltender. Aber am Ende konnten wir immer alle voll begeistern. Das Feedback vom Publikum ist für uns auf der Bühne enorm wichtig.

Was hat sich in den vergangenen vier Jahren bei der Show verändert?

Benny Kimoto: Wir versuchen immer, die Show zu verbessern, denn die Konkurrenz im HipHop ist groß. Da muss man immer an den Tanzstilen und den Choreographien arbeiten. Auch jeder einzelne Tänzer muss seine Solos stets weiterentwickeln. So verändert sich die Show stetig und wird immer besser.

Wie entstand die Idee zur Kombination von Klassik und Breakdance?

Rosemann: Unser Gründer Vartan Bassil musste mit seiner Schwiegermutter zu einem Klassikkonzert, was er extrem langweilig fand. Aber er hat auch schnell erkannt, dass man aus dem Ganzen etwas machen kann. Es hat eine Weile gedauert, bis die richtige Musik gefunden wurden, denn wir alle kannten uns mit der Klassik nicht wirklich aus. Das hat sich inzwischen geändert, wir haben uns intensiv damit auseinandergesetzt und versucht, die Musik zu verstehen.

Wie schwer ist es, sich als Breakdancer zu Bach zu bewegen?

Rosemann: Es ist nicht all zu schwer, wenn man die Musik einmal verstanden hat. Man muss die Gefühle erkennen, die damit verbunden sind. Toll ist, dass wir die Leute auch nach 300 Shows noch begeistern können und dass es uns nach wie vor Spaß macht.

Haben Sie schon die ersten Klassik-CDs zu Hause?

Rosemann: CD’s nicht, aber ich habe im Auto schon einen Klassiksender eingespeichert.

Anna Holmström: Bei mir ist das etwas anders, ich komme von klassischen, zeitgenössischen Tanz und habe mit dem Breakdance etwas Neues kennengelernt.

Wie halten Sie sich fit?

Kimoto: In der Regel trainieren wie sechs bis sieben Mal in der Woche. Bei der Tour fällt das etwas schwer, da müssen die zwei bis drei Stunden Aufwärmen und die Show als Training ausreichen — da gehen wir körperlich immer voll an unsere Grenzen.

Frau Holmström, wie ist es für Sie als Frau unter all den Tänzern?

Holmström: Ich muss es auf meine Weise schaffen, die enorme Energie zu erreichen, die die Jungs beim Tanzen zeigen. Für mich ist die Arbeit sehr inspirierend, ich habe inzwischen schon sehr viel gelernt — meine Art zu Tanzen hat sich geändert.

Was erwartet das Kölner Publikum?

Rosemann: Es ist unser einziges Open Air bei der Tour, darauf freuen wir uns schon sehr. Wir werden das Kölner Publikum mit der Show überraschen und sind gespannt auf die Atmosphäre am Tanzbrunnen. Das wird auf jeden Fall ein Highlight bei unserer Tour.

Service: Die Show ist am 3. September zu Gast am Tanzbrunnen, Rheinparkweg. Weitere Termine gibt es in Essen (22. und 23. August in der Philharmonie) und in der Düsseldorfer Tonhalle (3. und 4. Oktober). Infos und Tickets:

www.redbullflyingbach.de