Arbeitsmarkt Kurzarbeit stabilisiert weiter den Arbeitsmarkt
Köln · Kündigungstermine zum Jahresende und das Auslaufen befristeter Verträge lassen die Arbeitslosigkeit im Januar ansteigen. „Die Arbeitslosigkeit hat zwar saisonüblich zugenommen, aber nach dem Lockdown im Dezember sind die Zahlen bisher nicht viel höher angestiegen als sonst üblich,“ erklärt Johannes Klapper, Chef der Kölner Arbeitsagentur.
Im vergangenen Jahr stiegen die Arbeitslosenzahlen von Dezember auf Januar um rund 2500, dieses Jahr sind es 2804 zusätzliche Arbeitslose. „Und das, obwohl fast alle Geschäfte schließen mussten, die Gastronomie teilweise nur mit alternativen Konzepten arbeiten kann, Friseure wieder geschlossen haben und die Tourismusmetropole Köln wirklich hart getroffen ist,“ sagt Klapper weiter. „Die aktuellen Meldungen über Schließungen und Kündigungen sind für jeden der Betroffenen hart und auch für uns herausfordernd. Wir sind aber weiterhin zuversichtlich, dass sich die wirtschaftliche Lage spätestens im Sommer wieder verbessern wird“, fasst Klapper die Situation auf dem Arbeitsmarkt zusammen. „Für mehr als jeden dritten Betrieb ist während der Einschränkungen Kurzarbeit die beste Wahl, um mit der Pandemie umzugehen und seine Beschäftigten zu halten.“
Angestiegen ist vor allem die Zahl der älteren Arbeitslosen über 50 Jahre. Viele haben während der Pandemie weniger Chancen wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Von Arbeitslosigkeit betroffen sind vor allem Gering-Qualifizierte und Helfer. Fachkräfte werden weiterhin gesucht. „Auch, wenn es in manchen Lebenssituationen schwerfällt, die Betroffenen sollten jetzt die Zeit nutzen, sich für den Arbeitsmarkt besser aufzustellen. Weiterbildungen und Qualifizierungen werden von uns während Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit massiv gefördert. Die finanziellen Mittel stehen bereit“, berichtet Klapper.
Trotz des Lockdowns haben die Arbeitgeber wieder mehr Stellen als im Vormonat gemeldet. „Mehr als drei Viertel der gemeldeten Stellen sind für gut ausgebildete Fachkräfte und Spezialisten ausgeschrieben. Dagegen sind über 60 Prozent unserer Arbeitslosen gering qualifiziert und suchen Helferjobs. Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur den Fachkräftemangel, sondern auch die Notwendigkeit von Qualifizierung und Ausbildung.“
Rund 300 Kölner Betriebe haben trotz der Pandemie ihre Ausbildungskapazitäten gehalten oder sogar erhöht und erhalten dafür aus dem Bundesprogramm die Ausbildungsprämie. „Jetzt mit den Halbjahreszeugnissen in der Hand sollten die Jugendlichen unsere Beratungsangebote in Anspruch nehmen. Ich kann nur alle Jugendlichen ermuntern, keine Zeit zu verlieren und unsere Angebote der Beratung zu nutzen,“ sagt Klapper.