Leverkusen: Immobilienpreise deutlich gestiegen

Der Wohnungsmarktbericht ist erschienen. Die Mieten ziehen weiter an. Frei stehende Häuser sind teurer geworden.

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Leverkusen. In dieser Woche erscheint der neue Leverkusener Wohnungsmarktbericht des Fachbereichs Stadtplanung, der jährlich über Situation und Entwicklungen berichtet. Der Bericht dient den Entscheidungsträgern in Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft als Informationsgrundlage und bildet eine wichtige Grundlage zur Fortschreibung des Handlungsprogramms Wohnen Leverkusen. Die Datenverfügbarkeit aller Indikatoren bedingt, dass frühestens gegen Ende des Folgejahres mit der Fertigstellung des Berichtes begonnen werden kann.

Der 50 Seiten starke Wohnungsmarktbericht hält für das Jahr 2013 als Quintessenz fest: „Der Leverkusener Wohnungsmarkt ist ausgewogen im Kaufimmobilien-Segment und angespannt im preiswerten Mietwohn-Segment. In Zukunft werden in einigen Teilsegmenten weitere Anspannungen erwartet.“

Am Immobilienmarkt sind im Neubau die Verkaufspreise für Reihenhäuser, Doppelhaushälften und Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Auch gebrauchte Immobilien werden immer begehrter: So sind die Verkaufspreise für Eigenheime im Bestand 2013 erstmalig seit Jahren leicht gestiegen.

Deutlich teurer sind gebrauchte Eigentumswohnungen in kleineren Gebäuden verkauft worden. Die Angebote in den Anzeigen für Immobilien und Mietwohnungen sind teilweise gestiegen. Bei den neuen Eigenheimen wurde das Reihenhaus günstiger als im Vorjahr inseriert, das freistehende Einfamilienhaus wurde hingegen deutlich teurer angeboten.

Fast durchweg teurer als im Vorjahr wurden gebrauchte Immobilien angeboten, sowohl Eigenheime als auch Eigentumswohnungen. Nach Jahren tendenziell stabiler bis fallender Angebotspreise im Bestand scheint sich dieser Markt derzeit zu erholen. Ein Grund ist sicher die generell erhöhte Neigung zur Geldanlage in feste Immobilien als Reaktion auf die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise. Die niedrigen Fertigstellungszahlen und entsprechend rückläufigen Angebote im Neubau führen in der Folge dazu, dass sich die Nachfrage stärker auf den Bestand richtet und preissteigernd wirkt.

Auch Mietwohnungen sind fast für alle Wohnungstypen teurer inseriert worden als im Vorjahr. Die teuersten Mietangebote sind dabei Einzimmerwohnungen sowie Häuser zur Miete. Hinsichtlich der Kauf-, Miet- und Bodenpreise gehört Leverkusen zwar zu den teureren Standorten in NRW, aber innerhalb der hochpreisigen Region Rheinland ist Leverkusen nach wie vor ein günstiger Wohnstandort.

Die Bevölkerungszahl in Leverkusen ist mit 162 790 Einwohnern im Berichtsjahr 2013 deutlich um 781 Einwohner gestiegen. Die Sterbefälle sind in Leverkusen zwar seit Jahren höher als die Geburten. Dieses Minus konnte aber durch positive Wanderungssalden ausgeglichen werden: Auch in 2013 ist das Saldo aus Nah- und Fernwanderungen positiv mit einem Wanderungsüberschuss von rund 1150 Personen.

Das bedeutet, dass weiterhin mehr Menschen nach Leverkusen zuwandern als fortziehen. Dabei teilen sich immer weniger Menschen eine Wohnung. Zudem wird bis 2030 laut Bevölkerungsprognose des IT.NRW die Bevölkerung in Leverkusen weiter wachsen. Der Bedarf an zusätzlichen Wohnungen hält also weiterhin an. Die Bautätigkeit ist 2013 in Leverkusen gestiegen, es wurden fast 240 Wohneinheiten fertiggestellt. Dabei sind mehr Wohnungen in Eigenheimbauweise als im Geschoss entstanden.

Die Leerstandsquote bewegt sich mit 1,7 Prozent weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Experten erwarten in den nächsten Jahren für Mietwohnungen in mittlerer Preislage sowie für preiswerte und Sozialwohnungen deutliche Anspannungen aufgrund einer erwarteten erhöhten Nachfrage. step