Montanusschule: Eine Lehrstunde der Gefühle

In einer bewegenden Feier wurde Konrektor Rainer Howey verabschiedet – und bleibt doch ein Stück.

Burscheid. "Lehrer sind oft entsetzlich - halten sich auf dieser Welt für unersetzlich." Das wären eigentlich keine Zeilen, um einen Konrektor zu verabschieden - schon gar nicht aus dem Mund seines Kollegiums. Auf die Melodie von Grönemeyers "Männer"-Song getextet und von der versammelten Lehrerschar der Montanusschule geschmettert, bekommen sie aber wieder ihren eigenen Charme. Und diesem erlag Rainer Howey dann auch, dem die Darbietung galt. Großer Bahnhof für einen dann doch nicht so ganz scheidenden Pädagogen: Wer sich mit Emotionen schwer tut, für den war die Feier gestern Morgen im Pädagogischen Zentrum nun wirklich nichts. "Ich werde wehmütig und darum sollte ich jetzt lieber Schluss machen", bekannte der 65-jährige Howey zum Ende seiner Rede. Zuvor hatte er in einem rührenden Moment seiner Regina öffentlich seine Liebe erklärt und sich bei vielen Weggefährten in seinen gut 23 Jahren an der Montanusschule bedankt, darunter bei der langjährigen Sekretärin Sigrid Hentschel ("Frau Montanus") und der ehrenamtlichen "Schwimmmutter" Ingeborg Kaftan. Howey übergibt zwar den Staffelstab als Konrektor an seine Nachfolgerin Claudia Zimmermann, aber mit eingeschränktem Stundenkontingent bleibt der Ruheständler der Schule für den Förderunterricht und die Lernstandsüberprüfungen erhalten. "Herz, Geist und Körper bleiben hier", freute sich Rektor Friedhelm Julius Beucher in Anwesenheit seiner Vorgängerin Ute Pfeiffer. Als "charmanten Bollerkopp mit Berliner Schnauze" charakterisierte Beucher seinen scheidenden Kollegen. Doch der Bollerkopp wurde vor Rührung ganz still, als zu seiner Überraschung auch noch die ehemaligen Schüler seiner letzten Klasse auftauchten, die er bis 2003 als Klassenlehrer begleitet hatte. Der Text auf ihrem Transparent: "Vati ist der Beste."