Müllkippe Balkantrasse: Stadt appelliert an Bürger
Abfall säumt die Trasse und die Hänge. Auch Graffiti-Sprayer toben sich dort aus.
Burscheid. Kopfschüttelnd stehen die Passanten an der Hauptstraße auf der Brücke über die Balkantrasse. Immer wieder landet der Wohlstandsmüll eine Etage tiefer, am Dienstag waren es dutzende von Zeitungen, die auf dem Schotter neben dem Asphalt herumflatterten — neben dem Unrat, der sowieso schon die Hänge „ziert“.
„Das ärgert mich maßlos. Die Stadt gibt sich so viel Mühe mit dem Radweg und einige Bürger tun so, als wäre das die Zufahrt zur Müllkippe“, erklärt Reiner Adams. Das beschreibt es treffend, wie Verwaltungssprecherin Renate Bergfelder-Weiss bestätigt: „Leider häufen sich die Hinweise, dass auf und an der Trasse Müll abgelagert wird und Hundekot liegt.“
Als Umweltsünder werden von der Stadt nicht nur jene ausgewiesen, die bereits auf dem Asphaltband von der Floßwiese bis nach Kuckenberg unterwegs sind. „Wir finden es mehr als bedauerlich, wenn Nutzer als auch Anlieger an der Trasse achtlos ihren Müll auf die Radtrasse und Umgebung werfen.“
Bereits bei der ersten Sichtung der Trasse vor zwei Jahren war aufgefallen, dass viele Besitzer von angrenzenden Grundstücken das ehemalige Gleisbett zur privaten Abladestelle gemacht hatten. Allerdings hat es sich dabei im Wesentlichen um Grünschnitt gehandelt.
Damals bat die Stadt die Verursacher um Einsicht — aber lediglich ein Bürger meldete sich reumütig im Rathaus. Konsequenzen wie Verwarnungs- und Bußgelder waren damals nicht ausgesprochen worden.
Auch diesmal will die Stadt nicht zum Strafzettel greifen. Wohl auch deshalb, weil es kaum realistisch erscheint, schwarze Schafe zu ertappen. Aber auch die Zuständigkeit liegt zumeist bei anderen Behörden. Für den Abfall ist beispielsweise der Bergische Abfallwirtschaftsverband (BAV) zuständig.
Und der sitzt in Engelskirchen. Und je nach Örtlichkeit ändert sich die Verantwortlichkeit. Die alte Bahnmeisterei an der Montanusstraße ist beispielsweise im Eigentum der Bahn. Und diese ist, wie beispielsweise viele Brückenbauwerke, gerade von Graffiti-Sprayern heimgesucht worden.
Für die Stadt bleibt es da bei einem Appell, damit die Strecke tatsächlich bald ein touristisches Aushängeschild werden kann: „Hier kann es schon helfen, wenn jeder seine Augen offenhält und Müllsünder offen auf das Problem anspricht.“