Nabu rückt der Herkulesstaude zu Leibe

Naturschützer wollen Riesen-Bärenklau nahe Grünscheid eliminieren.

Foto: Barbara Sarx

Burscheid. Seit Jahren ist die wachsende Verbreitung der Herkulesstaude Thema im Naturschutz. Denn die aus dem Kaukasus stammende Pflanze sorgt seit ihrer Einführung in Europa im 19. Jahrhundert durch ihre Wuchskraft für erheblichen Verdrängungsschaden in der heimischen Flora. In einer exemplarischen Aktion will der Naturschutzbund (Nabu) Rhein-Berg dem Riesen-Bärenklau am Samstagvormittag unterhalb von Grünscheid zu Leibe rücken.

Rund 300 Pflanzen sollen in einem kleinen Siefen des Imelsbaches an der Kreisstraße 6 zwischen Grünscheider Mühle und Wietscher Mühle eliminiert werden. Dazu wird der Vegetationskegel mit Spaten und anderen Hiebgeräten abgetrennt. Er befindet sich etwa zehn Zentimeter unterhalb der austreibenden Pflanze im Erdreich.

Ausgewachsene Herkulesstauden können 10 000 bis 50 000 Samen bilden, die unter optimalen Bedingungen acht bis zehn Jahre keimfähig bleiben. So lange sich die Pflanze, die über drei Meter groß werden kann, aber noch im Anfangsstadium der Entwicklung befindet, ist die Abtrennung des Vegetationskegels eine erfolgversprechende Bekämpfungsmaßnahme — und vergleichsweise ungefährlich.

Denn je größer die Herkulesstaude, desto größer auch die Gefahr, sich durch den austretenden Saft zu verletzen, der bei der Bekämpfung frei wird. Er kann bei Hautkontakt in Verbindung mit Sonnenstrahlung schwere verbrennungsähnliche Schäden verursachen, besonders bei Kindern und Jugendlichen.

Nach Angaben des Nabu kann aufgrund von Kartierungen im Rheinisch-Bergischen Kreis davon ausgegangen werden, dass es kreisweit rund 175 Standorte gibt, an denen insgesamt deutlich mehr als 10 000 Herkulesstauden wachsen. Das Problem einer solchen invasiven Art ist, dass sie im Verdrängungswettbewerb gegenüber heimischen Pflanzen Vorteile hat und sich deswegen immer mehr durchsetzt.

Die Burscheider Aktion des Nabu am Samstag ist nach eigenen Angaben mit der Unteren Landschaftsbehörde Rhein-Berg und dem Kreisveterinäramt abgestimmt. er