Nachruf: Erfolgreicher Ringer mit Hilgener Wurzeln

Wolfgang Gentzen ist am Wochenende im Alter von 65 Jahren gestorben.

Foto: Friese

Burscheid. Wolfgang Gentzen, einer der besten deutschen Schwer- und Superschwergewichtsringer seiner Zeit, ist tot. Der gebürtige Wermelskirchener starb nach Angaben des Ringerverbandes Nordrhein-Westfalen in der Nacht zum Sonntag plötzlich und unerwartet im Alter von 65 Jahren. Seine Karriere, die ihre Höhepunkte beim KSV Efferen und TKSV Bonn-Duisdorf erlebte, wurzelte in Hilgen.

Denn Gentzens Stammverein war der heute nicht mehr existierende Turnverein „Frisch auf“ Hilgen. Hier fand er als Jugendlicher in den 1960er Jahren Zugang zum Ringersport und war von 1967 bis 1970 in der Juniorenklasse auch regelmäßiger Starter bei Deutschen Meisterschaften. 1969 und 1970 holte er dabei zwei Titel nach Hilgen.

Dann folgte zunächst der Wechsel nach Efferen und 1978 schließlich nach Bonn. Zwei weitere Juniorentitel und drei deutsche Meistertitel im Männerbereich sollten in dieser Zeit noch folgen, der letzte 1987 im Alter von schon 37 Jahren.

Da gab es seinen Stammverein schon lange nicht mehr. Der TV „Frisch auf“ Hilgen war 1930 von 34 Männern gegründet worden, die zum Großteil vom benachbarten Turnerbund Groß-Ösinghausen stammten. 1937 wurde der Ringerverein vorübergehend zu einer Abteilung in der Turngemeinde Hilgen, entschied sich aber 1954 wieder für die Selbstständigkeit. Zwei Jahre später gelang der Aufstieg in die Ringer-Oberliga.

Aber Ende der 1960er Jahre ging die Hochphase des Ringens in Hilgen trotz der Erfolge von Gentzen ihrem Ende entgegen. Der Erfolgssportler suchte sein Glück fortan in Efferen und „Frisch auf“ Hilgen löste sich wenige Jahre später auf.