Tagesverfügbarkeit macht der Feuerwehr Sorgen
Die Werbeaktion für neue Mitglieder war bisher erfolglos. Dabei ist die Zahl der Einsätze 2014 deutlich gestiegen.
Burscheid. Ein Jahr ist es her, dass Stadt und Feuerwehr eine Werbeaktion für mehr Freiwillige in der aktiven Wehr starteten. Der Erfolg blieb aus. „Anders als bei der Briefaktion der Feuerwehr Odenthal, die dadurch 25 Personen gewinnen konnte, haben sich bei uns nur drei oder vier Anrufer gemeldet, die dann aber nie bei einem Übungsdienst aufgetaucht sind“, zieht der stellevertretende Wehrleiter Klaus Kopisch eine ernüchternde Bilanz.
Dabei macht die Tagesverfügbarkeit der Freiwilligen Feuerwehr zunehmend Sorgen. Nicht nur das fehlende Personal ist ein Problem, die Kräfte müssen auch in Burscheid arbeiten und den Arbeitsplatz für Einsätze verlassen dürfen. Sonst fehlen die nötigen Feuerwehrleute in der kritischen Zeit werktags zwischen 7 und 17 Uhr.
115 Aktive, darunter fünf Frauen, hat die Wehr derzeit — und musste damit im vergangenen Jahr knapp 50 Einsätze mehr als 2013 verkraften: 37 Brände, darunter zwei Großbrände, und 120 Hilfeleistungen waren zu bewältigen. Allein 45-mal mussten die Einsatzkräfte dabei auf die Autobahn ausrücken. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 784 Einsatzstunden mehr als im Vorjahr notwendig, nämlich 3317.
Die digitalen Funkmelder der ersten Generation sind mittlerweile ersetzt. Inzwischen haben alle Feuerwehrleute Melder mit Display und entsprechenden Kurzinformationen zum anstehenden Einsatz. Bei den alten Geräten gab es nur eine Sprachdurchsage mit dem Text „Einsatzalarm“.
Auch die Sirenen im Stadtgebiet sind inzwischen auf digitale Empfänger umgerüstet worden. In Benninghausen wird derzeit noch nach einem neuen Standort für die Sirene gesucht, da das bisherige Gebäude nach einem Besitzerwechsel energetisch saniert wird und die Sirene daher demontiert wurde.
Einblick gab Kopisch in seinem Jahresbericht auf der Hauptversammlung am Freitagabend auch in die Verzögerungen beim geplanten Neubau der Hilgener Wache. So verzögerte sich die Baugenehmigung, weil Grundstück und Gebäude in den 70er Jahren nicht richtig vermessen worden waren und die Abstandsflächen daher nicht reichten. Auch überschritt die erste Ausschreibung den Kostenrahmen so deutlich, dass eine erneute Ausschreibung mit anderen Materialvorgaben notwendig wurde. Inzwischen konnten die Arbeiten endlich beginnen — Und der Löschzug ist nach Heide ausquartiert.