Sonnenfinsternis: Schutzbrillen sind ausverkauft

Die Schulen bereiten sich je nach Alter unterschiedlich auf das Ereignis vor.

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Burscheid. Jetzt hängt alles vom Wetter ab. Derzeit ist in Burscheid für Freitag Bewölkung angesagt. Das könnte das Erlebnis der für den Vormittag angekündigten Sonnenfinsternis deutlich schmälern. Aber Kurzentschlossene, die nicht noch eine alte Schutzbrille in der Schublade haben, sind jetzt ohnehin zu spät dran: Die speziellen Sonnenfinsternisbrillen, ohne die ein Betrachten des Naturschauspiels zu schweren Augenschäden führen kann, sind in Burscheid ausverkauft.


30 Exemplare hatte Optik Breidbach vorrätig — und bis Ende vergangener Woche wollte sie niemand haben. „Aber dann waren sie innerhalb von zwei Tagen weg“, sagt Mitarbeiterin Karin Liebig. Für Versuche, weitere Exemplare nachzubestellen, war es da zu spät.


Bei Heicken Optik hatte man gleich auf eine Vorratsbestellung verzichtet, was dem Geschäft aber zahlreiche Anfragen seit Samstag nicht ersparte. Und auch Gerhard Kutzera (Optik am Brunnen in Hilgen) kann inzwischen nur noch abwinken: Er hatte zwar immerhin 200 Brillen geordert, aber auch die gingen innerhalb von drei Tagen über die Ladentheke. „Die Letzte habe ich am Montag verkauft. Und als ich Mitte vergangener Woche versucht habe nachzubestellen, haben die bei der Firma nur gelächelt.“


Bei den Schulen geht man je nach Alter unterschiedlich mit dem Naturschauspiel um. In den Grundschulen wird ein kollektives Gucken aus Sicherheitsgründen vermieden. „Wir überlegen, ob wir eine Fernsehübertragung in der Aula zeigen“, sagt Corinna Stobbe, kommissarische Leiterin der Schule Dierath. „Wenn Eltern mit ihren Kindern gucken wollen, können sie vorbeikommen und übernehmen dann selbst die Verantwortung.“
Sollte es ein sonniger Freitagvormittag werden, erwägt Hauptschulrektorin Waltraud Schmitz eine Verschiebung der Pause „oder eine Indoor-Pause“, um Schüler ohne Brille nicht in die Verlockung zu bringen, doch mal in die Sonne zu schauen.


Allerdings hat sich Naturwissenschaftslehrerin Gabriele Klever einen Klassensatz an Schutzbrillen gesichert und wird nach entsprechender Einweisung mit ihren jeweiligen Gruppen die Sonnenfinsternis auch tatsächlich in Augenschein nehmen. „Wir haben ja nur noch die Klassen 7 bis 10. Und da kann man davon ausgehen, dass sich die Schüler auch entsprechend den Anweisungen verhalten“, sagt Schmitz.


Die Sonnenfinsternis soll ihren Höhepunkt gegen 10.30 Uhr erreichen, wenn der Mond die Sonne zum Großteil verdeckt. Insgesamt dauert das Ereignis von 9.30 bis 12 Uhr.