Rasen, bis die Daumen glühen

Das Racing Center lud zum Tag der offenen Tür. Im Kampf um die Meisterschaft zeigten Profis Kniffe und Tricks.

Burscheid. Spaß am Modell-Rennsport, gemischt mit einer kräftigen Portion Wettkampfcharakter. So könnte man das Programm beschreiben, das die Besucher erwartete, die am Samstag den Weg in die ehemalige Kollegschule an der Höhestraße gefunden hatten. Eingeladen hatte das Megaphon Racing Center (MRC) zu einem Tag der offenen Tür an den neuen Standort, der bereits am 24.März eingeweiht worden war. Interessierte Hobbyrennfahrer begutachteten das Center und ließen die kleinen Boliden über die Carrera-Bahn flitzen, bis die Daumen an den Steuerungseinheiten glühten.

"Die Profis sagen, dass wir uns hier eine Strecke mit tierisch schnellen Passagen gebaut haben", sagte Initiator Klaus Rauh. Leider habe der Umzug vom alten Bahnhof auf die Höhestraße noch nicht abgeschlossen werden können, da, "hier einfach zu wenig Platz ist." Auch Aufenthaltsraum und Werkstatt hätten noch nicht die Idealgröße. "Der Bahnraum ist schöner und größer als der alte. Aber wir warten jetzt schon seit zwei Monaten darauf, noch etwas mehr Platz zu bekommen." Erst dann könnten auch die restlichen Sachen ihren Weg an die Höhestraße finden.

Am Nachmittag konnten sich die Gäste ein Bild davon machen, wie es aussieht, wenn echte Profis an den Start gehen. Es ging um nicht weniger als die Ermittlung des Siegers des 5. Renntags der Langstreckenmeisterschaft. Hierbei kämpften die Miniaturrennwagen der einzelnen Teams auf der vierspurigen, 44 Meter langen Strecke um die schnellsten Rundenzeiten. Fahrer aller Altersklassen waren vertreten - aus Wermelskirchen, Burscheid, Dhünn und Blecher.

"Gefahren wird 30 Minuten, dann wird die Bahn gewechselt, so dass jedes Team einmal auf jeder der vier Bahnen gefahren ist. Der Computer misst individuell die Rundenzeiten, so dass wir am Ende ein repräsentatives Ergebnis haben", erklärte Roland Schluck vom Rennstall der Slotcar-Freunde Blecher.

Sieben Teams gingen an den Start. Ihre Autos sind keineswegs normale Carrerarennwagen. Vielmehr hat jedes Team individuell gestaltete und eingestellte Fahrzeuge. "Die Wagen mit denen wir hier fahren sind größer und schwerer als die normalen Carreraflitzer. Außerdem fahren sie mit 18 Volt. Die normalen Wagen fahren nur mit zwölf Volt", erklärte Lukas Engels, der wenig später selbst das Steuergerät in die Hand nahm.

Und auch das Fachsimpeln kam am Samstag nicht zu kurz. So unterhielten die Gäste sich - neben Tricks und Kniffen bei der Fahrzeugeinstellung - auch über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien, aus denen eine Modellrennstrecke entstehen kann.

Die Organisation der Langstreckenmeisterschaft hat im Übrigen seit zwei Jahren Ralf Kurth übernommen, da Bahnbetreuung und die Ausrichtung der Langstreckenmeisterschaft für Klaus Rauh zuviel wurde. "Der Ralf macht das super. Da kann ich mich jetzt voll und ganz auf die Rennbahn konzentrieren und an den Autos rumschrauben", sagte Rauh.