Rötzinghofen: Regenabfluss mit System

Über zwei verschiedene Auffangbecken wird das Wasser künftig in dem Neubaugebiet abgeleitet.

Burscheid. Ins Stocken geraten Bauarbeiten eigentlich eher in Frostperioden. Diesmal war es aber der bislang verregnete Sommer, der die Kanalbauarbeiten in Rötzinghofen verzögert hat. Vermutlich erst im September werden die Rohre für das Schmutz- und Regenwasser eingezogen sein.

Derzeit arbeiten die Männer in den Schächten der Baustelle zwischen den künftig nach den Burscheider Partnerstädten Egg und Bourscheid benannten Wegen auf Hochtouren, damit sich der Start der Erschließungen nicht verzögert. Denn erst wenn Kanäle angeschlossen sind und das Erdreich verfüllt ist, kann die Schwarzschicht aufgetragen werden. Diese "Decke" wird nicht endgültig sein, sondern ist in erster Linie für die Baufahrzeuge vorgesehen. Erst in zwei Jahren soll laut Franz Pütz, Mitarbeiter der Technischen Werke Burscheid, die Feindeckschicht für die Bewohner aufgetragen werden.

Etwas ungewöhnlich sind die rund 1,8 Millionen Euro teuren Arbeiten für die Erschließung (Straßen- und Kanalbau) deshalb, weil das Regenwasser in zwei unterschiedliche Auffangsysteme geleitet werden muss.

Im nördlichen Baugebiet (Egger Weg) steht ein elf Meter langes und 2,80 Meter breites Innenrohr zur Verfügung, das in einen Stauraumkanal mündet, der 150 Kubikmeter Wasser fassen kann. Wenn dieser gefüllt ist, fließen sechs Liter Wasser pro Sekunde in den Bornheimer Bach.

Ein offenes Rückhaltebecken für 600 Kubikmeter Wasser steht dagegen dem künftig südlichen Wohngebiet (Bourscheider Weg) zur Verfügung. Das Regenwasser versickert in dieser Grube, vorgesehen ist dabei, dass es einmal in fünf Jahren überlaufen kann. Derart heftige Niederschläge wie vor einigen Wochen können den Planern allerdings einen Strich durch diese Rechnung machen. "Für solch einen Regen ist auch dieses Becken zu klein", erklärt Franz Pütz.

Gefüllt werden beide Auffangsysteme über den 860 Meter langen Regenkanal, der zurzeit gebaut wird. Das Rohr hat einen Durchmesser von 35 Zentimeter. Zehn Zentimeter schmaler ist der Schmutzwasserkanal, der auf einer Länge von 620 Metern derzeit ebenfalls in den mit Betonwänden geschützten Schächten verschwindet. Die Hinterlassenschaften aus diesem Kanal münden in der Pumpstation Rötzinghofen und werden von dort zur Straße Im Hagen befördert.