Schneeräumdienst: Sie machen den Weg frei
Der BV war mit dem Räumdienst auf verschneiten Straßen unterwegs.
Burscheid. Der Wintereinbruch am Freitag hat halb Nordrhein-Westfalen lahmgelegt. Unfälle, quer stehende Lastwagen, unbegehbare Wege — die eigentlich gemütliche Winterlandschaft sorgt im Berufsverkehr für chaotische Zustände.
Dass am Ende alles nur halb so schlimm ist, dafür haben auch Eckhard Terzenbach und Thore Katschek gesorgt. Und den einzigen Dank, den sie dafür erwarten, ist etwas Rücksichtnahme — manchmal ist das wohl zu viel verlangt.
Seit 20 Jahren fahren Terzenbach und Katschek für den Winterdienst der Technischen Werke. Wer mit ihnen auf Tour ist, merkt schnell, wie viel Spaß ihnen die Arbeit macht: Sie scherzen, lachen und kein noch so hoher Schnee kann sie beunruhigen.
Doch auch grundsätzlich fröhliche Menschen können sich ärgern: „Der Winterdienst wird immer komplizierter, weil keiner mehr Rücksicht nimmt“, sagt Thore Katschek. Ihr größtes Problem sind enge Straßen und Falschparker — wenn beides zusammenkommt, sind sie manchmal hilflos.
Und der Dank sind Beschwerden: „Irgendwo muss der Schnee ja hin. Und wenn jemand unerlaubterweise am Wendehammer parkt, muss der Schnee trotzdem von der Straße“, sagt Terzenbach. Generell sei der Umgang auf der Straße in den vergangenen 20 Jahren rauer geworden. „Jeder will der Erste sein.“
Dabei könnten sie sich die Vorfahrt einfach nehmen: Gegen die 18 Tonnen ihres Streu-Lkws hätten die meisten anderen Fahrzeuge keine Chance. Und die meisten anderen Verkehrsteilnehmer könnten den Koloss wohl auch nicht beherrschen: „Das Wetter ist eigentlich egal, nur bei Blitzeis wird es gefährlich“, erklärt Katschek.
Doch auch dann stellen die beiden ihren Lkw nicht ab. Über die Steuereinheit wird die Salzmenge erhöht und dann geht es rückwärts über das eigene Streusalz die Hänge hinab. „Wenn man dann etwas rutscht, geht dem Beifahrer schon mal die Muffe“, lacht Thore Katschek und schaut zu Beifahrer Eckhard Terzenbach hinüber.
Ihre Route ist nach drei Prioritätsstufen festgelegt. Große Hauptstraßen haben natürlich Vorrang. Mit den ersten Schneeflocken um 9 Uhr haben sie begonnen, Schnee zu räumen und Salz zu streuen. Eigentlich haben sie freitags um 12 Uhr Feierabend. „Daran ist bei so einem Wetter nicht zu denken.“ Vier bis sechs Stunden dauert eine Tour durch Burscheid. Katschek: „Und wenn es dann noch schneit, geht es von vorne los.“