Sie kamen durch das Fenster
Im Dezember stiegen Diebe in das Haus der Familie Blank ein. Ruhig schlafen konnten die Eltern danach lange nicht.
Burscheid. Irgendwie, glaubt Volkmar Blank, hätte er ahnen können, dass etwas nicht stimmt. Am Nachmittag habe der Hund angeschlagen. "Da standen die Einbrecher vielleicht schon vor unserem Fenster, um uns auszuspionieren", sagt er. Doch die Familie dachte sich nichts bei dem Vorfall. Vater, Mutter, Sohn und Tochter gingen ins Theater und kehrten erst gegen 22Uhr zurück.
Wie immer betraten sie das Haus durch die Garage. "Aufgefallen ist uns da noch nichts", sagt Ehefrau Sylvia Blank. Erst als die Familie in die Küche kam und der Blick auf das aufgehebelte Fenster fiel, war ihr klar, dass Einbrecher ins Haus eingestiegen sein müssen.
Volkmar Blank reagierte sofort, nahm die Treppe in die obere Etage: "Ich habe nicht nachgedacht. Ich hatte einfach die Hoffnung, die Einbrecher noch zu erwischen", erinnert er sich. "Was ich dann gemacht hätte, weiß ich nicht."
Doch Blank kam zu spät. Im Schlafzimmer hatten die Einbrecher die Schränke durchsucht und das Bettzeug durchwühlt, Vitrinen standen offen. Abgesehen hatten es die Diebe auf Schmuck und Bargeld, auch eine Dose, in der Blank seine Uhrensammlung aufhob, fehlt.
Im Erdgeschoss warteten derweil Sylvia Blank und die Kinder. 11 und 13 Jahre alt sind sie und waren vollkommen verschreckt. "Sie haben am ganzen Körper gezittert", erzählt Sylvia Blank.
Auch die Eltern lässt der Einbruch nicht kalt. Einen Tag nachdem die Diebe eingestiegen sind, hatte Sylvia Blanks Mann einen Termin im Schlaflabor. Die Mutter muss die Nacht alleine im Haus verbringen. "Ich habe das Handy mit ins Schlafzimmer genommen. Die Kinder haben bei mir im Bett geschlafen", sagt Blank. Dabei habe sie sich zu Hause noch nie gefürchtet.
Nach dem Einbruch ist das anders. Die Kinder lasse sie nicht mehr alleine zu Hause: "Früher war das kein Problem." Sie empfindet die Situation als beklemmend: "Ich frage mich dauernd, wer der Einbrecher war."
Auch Volkmar Blank schlief in den ersten Wochen nach dem Einbruch schlecht. "Plötzlich achtet man auf jedes Geräusch", sagt er und erzählt, dass er mit dem Gedanken spielt, das Haus stärker zu sichern. Um die Fenster und Türen kümmere sich bereits der Schreiner: "Ich könnte mir auch vorstellen, einen Bewegungsmelder zu installieren."
Den finanziellen Verlust dagegen verkraftet die Familie gut. "Es geht uns nicht um den materiellen Wert", sagt Sylvia Blank. Aber unter dem Diebesgut seien Stücke gewesen, an denen Erinnerungen hingen. "Zum Beispiel das Taufband meiner Tochter." Was tatsächlich fehlte, trat erst nach und nach zu Tage. "Zwei Wochen lang konnte ich nicht klar denken", sagt sie. So sei ihr erst spät aufgefallen, dass die Diebe neben Schmuck und Bargeld auch ein Beutel mit Weihnachtsgebäck und Schokolade eingesteckt hatten.