Burscheid Stadt erwartet ab Montag weitere 50 Flüchtlinge

Im Rathaus laufen die Vorbereitungen für die Erstaufnahme. Die Menschen werden in der alten Kita Rasselbande an der Höhestraße untergebracht. Dort werden sie auch registriert und untersucht.

Foto: Siewert

Burscheid. Die Verantwortlichen bei der Stadt rechnen damit, dass Anfang kommender Woche 50 Flüchtlinge nach Burscheid kommen. Hintergrund hierfür ist die Bereitschaft des Kreises nach einer entsprechenden Anfrage der Bezirksregierung, für 500 Menschen Notunterkünfte herzurichten. Aus Bergisch Gladbach richtete man eine entsprechende Anfrage an Bürgermeister Stefan Caplan. „Es ist selbstverständlich, dass auch Burscheid im Rahmen der Möglichkeiten mithilft, Unterbringungsmöglichkeiten bereitzustellen, um eine Obdachlosigkeit der ankommenden Flüchtlinge zu verhindern“, erklärter er.

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Zu diesem Zweck hat die Stadt das ehemaligen Gebäude der Kita Rasselbande an der höhestraße angemietet. Mit Hochdruck arbeiten seit Freitagmorgen Stefan Caplan und ein Team von acht Mitarbeitern daran, dass ab Montag alles vorbereitet ist. Ein Kollege machte sich sogar Freitagnachmittag noch auf den Weg zu Ikea, um Betten zu bestellen. „Wir haben zwar 38 Feldbetten, aber wir wollen natürlich, dass möglichst viele normale Betten in dem Haus stehen, wenn die Menschen kommen“, sagte Caplan. Als Transporter wurde ein Laster vom Baubetriebshof geordert — falls das Möbelhaus nicht sofort liefern könne. Auch Bettzeug, Lattenroste und vieles mehr wurden bestellt. Tische und Stühle konnten dagegen aus eigenen Beständen aufgefüllt werden.

Doch das sind nicht die größten Probleme. Eine neue Aufgabe hat die Stadt dadurch, dass die zu erwartenden Menschen nicht registriert sein werden. Entsprechend wurde ein Raum hergerichtet, in dem bereits ein Computer angeschlossen ist. „Damit wir zumindest eine kleine Akte anlegen können“, so der Verwaltungschef. Denn klar ist noch nicht mal, ob die Flüchtlinge Dokumente ihrer Identität dabei haben werden. „Wir wissen es nicht“, sagt Caplan. Dadurch, dass ihre Identität festgehalten werde, könnten auch die medizinischen Untersuchungen und Impfungen zugeordnet werden. Der Hilgener Allgemeinarzt Helmut Müller und sein Kollege Tobias Walter aus Burscheid hätten sofort zugesagt, die Menschen zu untersuchen. Befreundete Kollegen würden helfen, die Thorax-Röntgenaufnahmen (zur Untersuchung der Lunge) durchzuführen.

Organisiert wurde von der Stadtverwaltung auch ein Cateringunternehmen. Dieses wird, sobald die ersten Flüchtlinge an der Höhestraße einziehen, dreimal täglich Essen liefern. Und auch ein Sicherheitsdienst steht bereits in den Startlöchern.

Am Freitag arbeiteten zudem noch Handwerker in dem Haus, um die sanitären Einrichtungen gewährleisten zu können. Bis Montag sollen alle Arbeiten fertig sein. Bürgermeister Caplan rechnet damit, dass spätestens am Dienstagmorgen die ersten Menschen einziehen werden.

Nach Aussage der Stadt werden die Sachkosten für die Erstaufnahme vom Land vollständig erstattet und die Zahl der Flüchtling wird auf das Kontingent, das jede Stadt nach einem bestimmten Schlüssel zu erfüllen hat, angerechnet.