Köln Stadt richtet „Drehscheibe“ für Flüchtlinge ein
Flughafen stellt in der Nähe des Bahnhofs ein 1100 Quadratmeter großes Gelände mit zwei beheizten Zelten zur Verfügung.
Köln. Die Stadt hat sich am Wochenende am Flughafen Köln/Bonn für die ersten Sonderzüge aus Bayern, die Flüchtlinge für die NRW-Erstaufnahmeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünfte bringen, präpariert. In unmittelbarer Nähe des Flughafen-Bahnhofs stellt der Flughafen dazu ein Gelände mit zwei großen beheizten Zelteinheiten mit insgesamt 1100 Quadratmetern zur Verfügung und unterstützt die Stadt bei der Bewältigung dieser Aufgabe.
Die „Drehscheibe Köln“ wird in den nächsten Wochen im täglichen Wechsel mit einer entsprechenden Einrichtung in Düsseldorf von den Flüchtlings-Sonderzügen angefahren. Von hier aus werden die Flüchtlinge schnellstmöglich in die für sie vorgesehenen betreuenden Einrichtungen in ganz NRW per Bus gebracht. Beim Zwischenstopp in Köln werden die Flüchtlinge mit Essen und Getränken versorgt, notwendige Kleidung wird bereitgestellt, Hygieneleistungen und Versorgung der Kinder sichergestellt, ebenso notwendige Erste-Hilfe-Leistungen.
Ziel sei, die für sie ausgewählten Flüchtlingsheime mit den vorgesehenen Betreuungs- und Übernachtungsangeboten in ganz NRW zügig zu erreichen, heißt es von der Stadt. Dort werden sie von den Betreuungsteams, die mit dem federführenden Regierungspräsidium Arnsberg kooperieren, aufgenommen. Der Zwischenstopp in Köln soll längstens fünf Stunden dau-ern. Eine Übernachtung in Köln ist nicht vorgesehen. Die ersten für Köln bestimmten Sonderzüge werden heute am Flughafen erwartet. Pro Einsatztag rechnen die Städte Köln und Düsseldorf mit bis zu 1000 ankommenden und zu verteilenden Flüchtlingen. Am Mittwoch sind ebenfalls für den späten Nachmittag bis in den Abend hinein die nächsten zwei Züge in Köln eingeplant.
Die Stadt hat mit der Einrichtung dieser Drehscheibe am Flughafen einem Amtshilfeersuchen des Ministeriums für Inneres und Kommunales des Landes NRW entsprochen. Sie wird die Einrichtung, finanziert vom Land NRW, in Kooperation mit der Bezirksregierung Arnsberg in eigener organisatorischer Regie ab sofort betreiben. Stadtdirektor Guido Kahlen hat dazu die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Drehscheibe“ ins Leben gerufen, der neben der Berufsfeuerwehr Köln, den Ämtern der Stadt und den Kölner Verkehrsbetrieben mehrere Hilfsorganisationen angehören.
Innerhalb der Stadt hat die Berufsfeuerwehr die Organisation der Anlaufphase der „Drehscheibe“ übernommen. Sie koordiniert gemeinsam mit den Hilfsorganisationen den Betrieb der ersten Tage am Flughafen. Bereits am Freitag meldeten sich bei den Hilfsorganisationen freiwillige Helfer, die die Betreuung unterstützen wollen. Nach den Erfahrungen der Städte Dortmund und Düsseldorf liegt der Bedarf an Aktiven in solchen „Drehscheiben“ bei mehreren Dutzend Personen pro Einsatztag. Sie können eingesetzt werden bei der Essens- und Getränkeausgabe, beim Aufräumen oder auch bei nötigen Dolmet-scherdiensten. Neben Englisch und Türkisch werden auch Muttersprachler gesucht, die Urdu, Dari, Farsi, Kurdisch oder Arabisch sprechen. Derzeit wird die Struktur für den Einsatz freiwilliger Helfer entwickelt.
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wird die KVB in Kooperation mit der Bezirksregierung Arnsberg den Bustransfer der Flüchtlinge an ihren Bestimmungsort in NRW organisieren und teilweise auch selbst durchführen. Zum Einsatz werden auch Busse privater Unternehmen und hilfsweise auch Busse der Bundeswehr kommen. Die Hilfsorganisationen bitten dringend darum, aktuell von Kleiderspenden abzusehen, da die Lager derzeit mehr als gut gefüllt sind. howa
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