Stadtarchiv: Axel Bayer pflegt das „Gedächtnis der Stadt“

Der speziell ausgebildete Archivar ist seit Anfang Oktober im Dienst der Stadt Burscheid und verantwortlich für die Verwaltung historischer Dokumente.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Im ersten Untergeschoss des Rathauses befindet sich das neue Reich von Axel Bayer (50). Hinter einer schweren Türe bewahrt die Stadt Burscheid ihr historisches Archiv auf. Seit beginn des Monat ist der geborene Düsseldorfer mit spezieller Archivausbildung verantwortlich für diese zeithistorischen Quellen.

„Das Burscheider Archiv ist einzigartig, hier finden sich alle Ausgaben des Burscheider Volksboten seit dem Jahre 1864. Nur die Exemplare aus der Zeit des zweiten Weltkrieges fehlen. Ich freue mich auf meine Arbeit hier“, sagt der 50-Jährige. Jeden Donnerstag von neun bis 14 Uhr ist der in Dormagen lebende Bayer im Archiv anzutreffen. Zusätzlich betreut er das Gemeindearchiv in Jüchen.

„Hier unten werden 250 laufende Meter an historischen Dokumenten aufbewahrt. Meine Aufgabe wird es zukünftig sein, die vorhandenen Verwaltungsunterlagen zu erfassen, zu erhalten, aufzubereiten und für die allgemeine Nutzung zur Verfügung zu stellen“, sagt Bayer. Als Grundlage dafür dient das Archivgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen.

Im historischen Archiv sind aber nicht nur Verwaltungsberichte zu finden, auch Schriftstücke, Fotos und Bücher aus privaten Besitz, sowie Schulchroniken, Melderegister und Zeitungsberichte finden ihren Weg in das „Gedächtnis der Stadt“. Das älteste Stück ist ein Buch aus dem Jahre 1666, das beim Tag des Archivs den Weg in die Kellerräume des Rathauses gefunden hat. Auch diese Dokumente der Zeitgeschichte werden von Axel Bayer fachgerecht erschlossen und bewertet.

Unterstützt wird er bei dabei von vier ehrenamtlichen Helfern. Bayer: „Die Ehrenamtler ergänzen meine Arbeit. Mir fehlen in Burscheid die Ortskenntnisse und der Kontakt in die Bevölkerung. Da ist es nützlich, Mithilfe von Ortsansässigen zu haben.“

Eine Umstrukturierung soll vorerst nicht stattfinden, so Dirk Ruge, Amtsleiter bei der Stadt: „Wir sind froh, so schnell eine Fachkraft gefunden zu haben. Es ist schwierig, Archivare mit der Ausbildung für sich zu gewinnen.“