Stadtentwicklung: Alternative zum Windrad-Plan wieder verworfen

Ein anderer Standort ist nicht umsetzbar. Die Kommunalpolitik ist am 28. August unter Zugzwang.

Burscheid. Bürgermeister Hans Dieter Kahrl sah am gestrigen Tag nach der Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschusses (wir berichteten) keine Chance dafür, das geplante Windrad auf eine südlich gelegene Erweiterungsfläche des von Landwirt Stamm favorisierten Areals auf dem Mönchhof zu verbannen.

Diese zumindest theoretisch Möglichkeit war im Ausschuss von einem Verwaltungsmitarbeiter angesprochen worden. Daraufhin hatte unter anderem Jürgen Weidemann (CDU) versucht, einen politischen Schulterschluss mit den Gegnern des Standorts in direkter Nähe des Bauernhofs hinzubekommen. Mit einer Genehmigung auf einem tiefer gelegenen Standort könne man "zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen", sagte Weidemann. Die CDU macht keinen Hehl daraus, dass sie sich mit der jetzigen Planvariante nur aus rechtlichen Gründen anfreunden kann. Wenn eine Windanlage auf der Restteilfläche eine Genehmigung bekommen könnte, wäre die Politik womöglich auf der sicheren Seite - und ein Windrad vermutlich für einen Investor nicht mehr attraktiv.

Doch dazu wird es nicht kommen. Kahrl erklärte gestern auf BV-Nachfrage, dass diese Variante nicht funktioniert, weil die Abstandsflächen zu anderen Grundstücken nicht ausreichend seien.

Zudem nimmt das Verfahren jetzt seinen Lauf: Der Kreis beharrt nach Auskunft des Bürgermeisters auf einer Anhörungsfrist, die am Dienstag ausläuft. Bis dahin will der Bürgermeister der Behörde den Verlauf der Sondersitzung von Donnerstag mitteilen.

Daraufhin werde der Landrat den Beschluss anordnen, dass das gemeindliche Einvernehmen ersetzt werde, falls sich die Kommunalpolitiker in der regulären Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 28. August nicht für die Windkraftanlage am geplanten Standort aussprechen. Für den Fall, dass der Kreis ein Veto einlegt und die Anlage genehmigt, schließen UWG und FDP rechtliche Schritte nicht aus.

Gert Weber (FDP) regte außerdem an, den Regionalrat zu bitten, eine Fläche für Windräder in der Region zur Verfügung zu stellen, da manche Kommunen diesen Spielraum nicht hätten und Burscheid "gerade an der unteren Grenze" der wirtschaftlichen Windhäufigkeit für Windräder sei.

Harald Wolfert (Grüne) brachte eine weitere Variante ins Spiel: Warum könne man nicht den Flächennutzungsplan für Handerfeld ändern? "Da ist geprüft, dass es sich rechnet." Auch Jürgen Weidemann zeigte Interesse.