Stadtgeschichte: Monatus - Der erste Geschichtsschreiber

Das Montanus-Relief am Luchtenberg-Park hat es nicht verdient, vergessen zu werden.

Burscheid. "Eine würdige Besuchskarte Burscheids" - so nannte der Bergische Volksbote am 19. November 1937 die Montanusstraße. Anlass war das in die weiße Mauer am heutigen Luchtenbergpark eingelassene Relief des ersten Geschichtsschreibers des Bergischen Landes, Vincenz von Zuccalmaglio, der sich selbst "Montanus" (der Bergische) genannt hatte.

Das von dem Bildhauer Ernst Kunst geschaffene Relief komplettierte - so die Zeitung - die Würde der Straße: die "Schmuckanlagen am Bahnhof", das ebenfalls von Ernst Kunst geschaffene Denkmal des Gründers der Musicalischen Academie von 1812, Jacob Salentin von Zuccalmaglio inmitten eines gepflegten Kleinparks mit Blumenrabatten und das Montanusrelief sollten die mit dem Zug ankommenden Reisenden einstimmen auf die ebenso gastliche wie historisch und kulturell bedeutende Stadt.

Auf Haus Blech entstanden auch die meisten seiner heimatgeschichtlichen Schriften, die ebenfalls auf mündlichen Berichten beruhten. Obwohl diese Schriften nicht immer der Überprüfung durch die moderne, exakte Geschichtswissenschaft standhalten, sind sie immer noch eine Quelle ersten Ranges. Vieles, vor allem auch die Sagen des Bergischen Landes sind nur durch Montanus erhalten geblieben.

An der Lebendighaltung seines Andenkens hatte Paul Luchtenberg großen Anteil: Auf seinen Vorschlag war 1936 die Bahnhofstraße in Montanusstraße umbenannt worden. Er stiftete der Stadt auch die Zuccalmaglio-Büste und das Montanusrelief.