Stephanie Brückner: Mit Franzi zum nächsten Einzel-Titel
Stephanie Brückner möchte an das überaus erfolgreiche Jahr 2013 anknüpfen.
Burscheid. Konzentriert und geübt drehen Stephanie Brückner und Franzi ihre Runden. Dass die 16-Jährige und ihr Pferd ein eingespieltes Team sind, ist nicht zu übersehen. Ein kurzes Kommando, dann stoppt das 17 Jahre alte Appaloosa-Pferd. Ein nächstes Kommando und es geht weiter. Alles sieht ganz leicht aus. „Es klingt vielleicht ein bisschen verrückt, aber für mich ist Franzi wie eine Schwester“, sagt Stephanie Brückner.
Die Burscheider Schülerin sitzt seitdem sie ein Kleinkind war im Sattel. Ihre erste Auszeichnung bekam sie bereits als ein Einjährige, mit dem Turniersport fing sie vor rund acht Jahren an — und feiert seitdem Erfolg um Erfolg.
Geerbt hat Stephanie die Begeisterung für den Pferdesport von ihrer Mutter Andrea, die ihre Tochter trainiert, selbst noch immer an Wettkämpfen teilnimmt und nach Franzi jetzt auch das Jungpferd Cocky ausbildet. Schülerin Stephanie ist jeden Tag nach dem Unterricht für mehrere Stunden bei ihren Pferden auf dem Köttershof in Leverkusen. „Am Wochenende oder in den Ferien bin ich auch schon mal den ganzen Tag dort“, sagt sie.
2013 war ein besonders erfolgreiches Jahr für die Westernreiterin, an das sie 2014 gerne anknüpfen würde. Stephanie Brückner durfte sich über einen Titel bei den Rheinlandmeisterschaften, den Deutschen Meistertitel mit der Mannschaft und einen Europameistertitel freuen. Zudem erhielt sie als bislang jüngste Westernreiterin das Goldene Reiterabzeichen.
„In diesem Jahr wäre ein Trail-Finale mit Franzi schön — oder wieder ein großer Einzel-Titel“, sagt die Burscheiderin über ihre Ziele. Als wichtigste Wettkämpfe stehen erneut die Rheinland- und Deutschen Meisterschaften auf dem Turnierkalender. Doch zunächst geht es im April für ein Turnier nach Kevelaer, bei dem es um die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften geht.
Bislang bekommt Stephanie Brückner Schule und Hobby noch gut unter einen Hut: „Ich möchte auch Abitur machen. Aber über meinen Berufswunsch habe ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht. Und wenn es dann in Richtung Abi geht, wird das mit dem Reiten trotzdem funktionieren. Irgendwie geht das immer.“
Unterstützung erhält sie von ihren Eltern. Die Mama trainiert und gibt Tipps, der Papa kümmert sich um das Organisatorische. „Vom Reiten versteh’ ich ja inzwischen viel, aber selbst draufsitzen? Nein, danke“, sagt Jörg Brückner.
Stephanies Freunde haben Verständnis für das zeitaufwendige Hobby: „Sie wissen, dass ich viel bei den Pferden bin. Und nach Turnieren sind sie auch immer sehr interessiert wie es war“, sagt die 16-Jährige.
Bei der Frage, was denn das Westernreiten besonders macht, muss Stephanie überlegen, dann schaut sie ihre Mutter an: „Das ist aber eine gemeine Frage. . .“ Wer vom Westernreiten immer schon begeistert war, kann das für den Laien gar nicht so genau erklären. „Die Pferde werden ruhiger und disziplinierter ausgebildet. Diese Art von Pferdesport ist einfach noch mal etwas gelassener — einfach cooler“, erklärt Mutter Andrea. „Vielleicht ist es das, was den Reiz ausmacht.“
Dann geht es für Stephanie wieder in Richtung Stall. Franzi steht beim Aufzäumen für die nächsten Trainingsrunden ganz ruhig neben der Box — eben alles sehr eingespielt in diesem erfolgreichen Duo.