Streit um Einstellung des FM-Jugendvertreters
Am Donnerstag verhandelt das Arbeitsgericht NRW in zweiter Instanz.
Burscheid. Der arbeitsrechtliche Streit bei Federal-Mogul (FM) um die Übernahme des Jugend- und Auszubildendenvertreters Maurice Behrent geht am Donnerstag in die zweite Runde. Vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf wird ab 11 Uhr erneut über den Fall entschieden. In erster Instanz hatte FM verloren und muss Behrent seither weiterbeschäftigen.
Das Betriebsverfassungsgesetz sichert Jugendvertretern nach ihrer Ausbildung eine unbefristete Übernahme zu - es sei denn, dringende betriebliche Gründe sprechen dagegen. Darauf hat sich FM berufen, denn als Behrents Ausbildung Ende Januar 2009 auslief, stand gerade der krisenbedingte Stellenabbau an.
Die IG Metall hält die Argumente für vorgeschoben und bezeichnet den Gang in die Berufung als "Skandal". Das sei eine "Kampfansage an die Mitbestimmung im Unternehmen", heißt es in einer Stellungnahme, in der auch eine Solidaritätskundgebung vor dem Gerichtsgebäude angekündigt wird.
Fragt man bei der Geschäftsführung nach, hört man eine andere Version. Behrendt habe, einem Rat der Gewerkschaft folgend, erst am letzten Tag erklärt, er wolle von seinem Recht auf Übernahme Gebrauch machen. Auf die Besetzung einer zwei Monate zuvor frei gewordenen Stelle habe man nicht so lange verzichten können. "Außerdem ist dieser Arbeitsplatz intern besetzt und durch Verschiebungen an anderer Stelle zum Mitarbeiterabbau genutzt worden. Bei Übernahme von Herrn Behrent hätten wir einen weiteren Mitarbeiter entlassen müssen", sagt Geschäftsführer Karsten Evers. er