Viele Kranke in der Pflege
Muskel-Skelett- Erkrankungen sind die häufigste Ursache.
Bergisch Gladbach. Pflegekräfte in der stationären und ambulanten Altenpflege sind häufiger krank als Arbeitnehmer in anderen Branchen. Das geht aus einer Auswertung der Daten von rund 21 000 AOK-Versicherten Beschäftigten im Rhein-Berg-Kreis für das Jahr 2017 hervor. Der Krankenstand bei Menschen, die in der stationären oder ambulanten Altenpflege tätig sind, lag demnach überdurchschnittlich hoch bei 7,61 Prozent. Im Banken- und Versicherungsgewerbe hingegen liegt der Anteil bei unter vier Prozent.
Unter dem Begriff Krankenstand wird der Anteil der im Auswertungszeitraum angefallenen Arbeitsunfähigkeitstage verstanden. Erkrankungen, wie Muskel- und Skeletterkrankungen oder psychische Erkrankungen waren für ein Drittel der Arbeitsunfähigkeitstage von Altenpflegekräften verantwortlich.
Insgesamt gesehen waren die AOK-Versicherten im Rhein-Berg-Kreis 2017 ähnlich krank wie im Vorjahr. Laut Auswertung lag der durchschnittliche Krankenstand bei 5,64 Prozent, im Vorjahr betrug er 5,66.
Zu diesem Krankenstand beigetragen haben jedoch nur rund 56 Prozent aller Beschäftigten im Rhein-Berg-Kreis. Somit fehlten fast 44 Prozent der betrachteten Arbeitnehmer im Rhein-Berg-Kreis im Jahr 2017 nicht bei der Arbeit.
„Betriebliche Gesundheitsförderung spielt eine immer wichtigere Rolle, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und Erkrankungen vorzubeugen“, sagt Frank Mäuer, Regionaldirektor der AOK Oberberg-Leverkusen-Rheinisch-Bergischer-Kreis. „Wir bieten mit unserem Institut für betriebliche Gesundheitsförderung maßgeschneiderte und umfassende Lösungen für Unternehmen an - vom gesundheitsgerechten Arbeitsplatz über Seminare für Stressmanagement bis hin zu Gesundheitstagen.“
Am häufigsten fehlten Arbeitnehmer wegen Muskel- und Skeletterkrankungen wie Rückenschmerzen oder Schulterlei-den stehen als Ursache für die meisten Fehltage nach wie vor an erster Stelle. Im Durchschnitt fiel jeder AOK-versicherte Beschäftigte im Rhein-Berg-Kreis im vergangenen Jahr an fast sechs Kalendertagen wegen einer Erkrankung des Muskel-Skelett-Systems aus. Auf Rang zwei der Fehltagestatistik folgen psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Belastungsstörungen.
Nachdem die Zahlen in dieser Diagnose 2015 auf 2016 stabil waren, gab es 2017 einen Anstieg von 2,0 Prozent. Damit weist rein rechnerisch jeder AOK-versicherte Beschäftigte im Rhein-Berg-Kreis im Schnitt fast vier Fehltage aufgrund einer psychischen Erkrankung auf.
Die Zahl der Krankschreibungen wegen Atemwegserkrankungen lag mit drei Fehltagen niedriger und ging im Vergleich zu 2016 um 7,6 Prozent zurück. Red