Wechsel zum Dabringhauser TV Werner Malischke: „Der sportliche Aspekt reizt mich“

Werner Malischke, Trainer des BVB, spricht über seinen Wechsel zum Dabringhauser TV.

Zeigt im Sommer seinem Team nicht mehr, wo es langgeht: Werner Malischke wechselt zum Dabringhauser TV. Archiv

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Nachricht, dass Werner Malischke, Trainer des Kreisligisten BV Burscheid, in der kommenden Saison das Traineramt beim Fußball-Bezirksligisten Dabringhauser TV übernimmt, hat viele überrascht. Im Interview spricht der 55-Jährige über seine Beweggründe.

Herr Malischke, wie ging es Ihnen, als Sie sich zu dem Schritt entschlossen haben?

Werner Malischke: Gar nicht gut. Ich hatte nach der Entscheidung eine schlaflose Nacht. Ich bin am Montagmorgen um 5 Uhr aufgestanden, habe mich auf mein Rad gesetzt und bin von Hilgen die 40 Kilometer zur Arbeit nach Dormagen geradelt, um den Kopf frei zu bekommen.

Der Abschied im Sommer vom A-Ligisten BV Burscheid fällt Ihnen also sehr schwer . . .

Malischke: Das kann man wohl sagen. Aktuell bin ich zwar erst seit vergangenem Sommer in Burscheid, aber ich war ja zuvor fast sieben Jahre dort tätig. Ich habe eine unglaublich tolle Zeit erlebt. Und mit sehr seriösen Machern zusammengearbeitet, die heute immer noch am Ruder sind.

Aber Sie haben sich schließlich doch für einen Wechsel entschieden, warum?

Malischke: Dafür gab es mehrere Gründe. In erster Linie der sportliche Aspekt und der Anreiz, der dadurch entsteht. Das sage ich ganz ehrlich. Dazu sind die Strukturen und die Protagonisten in Dabringhausen genauso seriös wie in Burscheid. Und das Sahnehäubchen ist natürlich, dass in diesem Jahr am Höferhof die neue Anlage fertiggestellt wird.

Wie ist der Kontakt mit dem DTV entstanden?

Malischke: Dabringhausen hat den Kontakt mit mir aufgenommen. Ich bin mittlerweile in der angenehmen Situation, dass die Vereine auf mich zukommen. Den Burscheidern habe ich auch nicht verheimlicht, dass es die Anfrage gibt, und habe es im Gespräch, in dem es um meine Vertragsverlängerung in Burscheid ging, auch kommuniziert.

Gab es denn auch noch andere Angebote?

Malischke: Ja, aus dem Leverkusener Raum. Aber nach den vielen Jahrzehnten im Bergischen Land bin ich auch sportlich hier verwurzelt.

Zunächst müssen Sie mit Ihren Burscheidern aber noch die Saison zu Ende bringen ...

Malischke: Und das gehe ich mit dem gleichen Engagement wie bisher an. Wir haben mit einer neuen, jungen Mannschaft in dieser Saison bereits viel erreicht. Vielleicht schaffen wir am Ende der Saison noch den dritten Tabellenplatz.

Sie werden sich ja auch schon Gedanken über die neue Saison beim BVB gemacht haben. Können Sie da Ihre Arbeit noch einbringen?

Malischke: Ich habe natürlich einen Zettel voller Namen, die für die neue Saison interessant gewesen wären. Für die Bezirksliga könnte es bei einigen nicht reichen. Aber für Burscheid sind sie natürlich weiter ein Thema. Außerdem werde ich den Verein beraten, was meine Nachfolge angeht.

In wieweit sind Sie denn schon bei den Planungen in Dabringhausen mit einbezogen?

Malischke: Damit beschäftig ich mich auch bereits seit Sonntag. Daraus muss man auch gar kein Geheimnis machen. Und auch darüber habe ich mit beiden Vereinen gesprochen.

Wird die Bezirksligamannschaft in Dabringhausen ein neues Gesicht bekommen?

Malischke: Wir warten erstmal ab, was es für Veränderungen im Kader gibt.

Haben Sie denn schon Kontakt zu ihrem neuen Team gehabt?

Malischke: Als erstes hat mich Acar Sar angerufen und hat mir gratuliert, dass ich seine Nachfolge antrete. Wir kennen uns gut und haben ja in Wermelskirchen auch noch zusammengespielt. Kontakt hatte ich schon zu Marco Rzeha, Hannes Diekamp, Sebastian Fortyr und Jonathan Schlockermann. Mit denen habe sich bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet.

Beim DTV gibt es aktuell einen Co- und einen Torwarttrainer. Sind Sie bei Ihrer Arbeit ein Einzelgänger, oder schätzen Sie die Zusammenarbeit im Team?

Malischke: Der Kader des DTV ist, beziehungsweise wird, sehr groß sein. Da werde ich auf alle Fälle mit Co-Trainern arbeiten. Das Team hat gute Arbeit geleistet und wird mein erster Ansprechpartner sein, wenn es um die neue Saison geht

Verraten Sie bereits, mit welchen Zielen Sie in die Spielzeit 2017/18 in der Bezirksliga gehen?

Malischke: Nein, mit Sicherheit nicht. Das wäre noch viel zu früh.

Auf was für eine Art Trainer müssen sich Ihre künftigen Schützlinge einstellen?

Malischke: Auf einen Trainer, der hart mit ihnen arbeitet und ein Mann der ehrlichen und offenen Worte ist. Damit wird der eine oder seine Probleme haben. Ich habe aber auch dazugelernt. Mit der jetzigen Smartphone-Generation muss man ganz anders umgehen, als mit den Jungs vor zehn oder 20 Jahren.