„Zuletzt haben wir pro Jahr 8000 Euro investiert“
Sigrid Linden, Vorsitzende des Fördervereins des Altenzentrums, über die Leistungen der vergangenen zehn Jahre, Geldquellen und Pläne für die Zukunft.
Burscheid. Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach seiner Gründung hat der Freundes- und Förderverein des Evangelischen Altenzentrums gestern sein Jubiläum gefeiert. Vorsitzende ist seit Beginn Sigrid Linden. Die heute 70-Jährige war auch Mitbegründerin der Grünen Damen, saß 15 Jahre für die CDU im Stadtrat und war zwischenzeitlich Vorsitzende im Kulturausschuss.
Frau Linden, vor zehn Jahren sind Sie mit dem Anspruch angetreten, die Lebensqualität der Bewohner im Altenzentrum zu verbessern. Was haben Sie in dieser Zeit erreicht?
Sigrid Linden: Unsere erste Anschaffung war ein gebrauchtes Piano, das erste Geschenk an uns waren über tausend Blumenzwiebeln vom Obst- und Gartenbauverein, die wir nicht nur entgegengenommen, sondern auch eingepflanzt haben und das bei schwerem Boden. In der Folge haben wir dann immer wieder dazu beigetragen, den Park und den Sinnesgarten schöner zu gestalten.
Drei Mehrgenerationenschaukeln sind für den Außenbereich in Eigenregie entstanden. Wir haben die Wand mit Vogelkästen gebaut oder einen Streichelstein angeschafft. Der ist unser Geheimtipp, denn den sieht man kaum. Dazu kommen Anschaffungen wie Schränke, Regale, eine Eckbank für die Tagespflege oder auch TV-Flachbildschirme.
Wissen Sie, wie viel Geld der Förderverein insgesamt zur Verfügung gestellt hat?
Linden: Wir haben in den zehn Jahren etwa 62 000 Euro eingenommen und 50 000 Euro ausgegeben. Der Rest liegt noch auf dem Konto. In den letzten Jahren haben wir pro Jahr rund 8000 Euro investiert.
Linden: Die Mitgliedsbeiträge liegen bei 2800 Euro jährlich, wobei viele Mitglieder auch mehr als den Mindestbetrag von 20 Euro pro Jahr zahlen. Der Rest sind Spenden. Zum Beispiel hat die Tochter unserer über hundertjährigen Bewohnerin Grete Nickel-Forst zu ihrem 70. Geburtstag auf Geschenke verzichtet und um Spenden für uns gebeten. Andere verzichten zu unseren Gunsten bei Beerdigungen auf Blumen oder unterstützen uns anlässlich ihrer Goldhochzeit.
Und wie hat sich die Mitgliederzahl entwickelt?
Linden: Wir haben ganz bescheiden mit 16 Mitgliedern angefangen und sind jetzt bei 89. Eigentlich hatte ich vor, bis zur Jahreshauptversammlung im Jubiläumsjahr die 100 erreicht zu haben. Aber jetzt werden wir alle weiteren Eintritte sammeln und aus dem Kreis dann das 100. Mitglied zu einem späteren Zeitpunkt ehren.
Was sind die Pläne für die Zukunft?
Linden: Unter anderem werden wir weiter die Druckkosten für die hausinterne Zeitschrift „Lindenblatt“ mittragen. Und mir schwebt schon länger ein Rollator-Training vor. Das Montanus-Sanitätshaus hat bereits seine Unterstützung zugesagt. Man könnte eine Art Parcours aufbauen, üben, wie man mit dem Rollator Bordsteinkanten bewältigt und wie man ihn zusammenklappt. Ein Ziel wäre die Balkantrasse. Bei dem Thema geht es schließlich auch um Sicherheit. Ein anderes Projekt sind die zwei Computerplätze unseres Internetcafés, die wir jetzt auf den neuesten Stand bringen müssen.
Sie bleiben dem Verein für eine weitere Amtszeit als Vorsitzende erhalten. Auch nach zehn Jahren also keine Ermüdungserscheinungen?
Linden: Nein, ich mache das vorerst weiter. Ich finde, mit 70 ist man auch noch belastbar. Es macht ja auch Freude, wenn man sieht, wie sich die Menschen über unsere Anschaffungen freuen, auch wenn es manchmal nur eine Kleinigkeit ist. Wenn wir zum Beispiel Bewohner zum Heimatabend der Kaltenherberger mitnehmen oder zum kfd-Karneval, scheitert der Besuch auch nicht am Eintritt. Den übernehmen wir dann, wenn das Geld sonst nicht reicht.